Winterreifen: Keine Kontrollen in Bayern
Die von Samstag an geltende Winterreifenpflicht wird im schneereichsten Bundesland Bayern nicht eigens überwacht - die Polizei hat anderes zu tun.
Es werde keine Schwerpunktkontrollen geben, hieß es am Freitag übereinstimmend bei den südbayerischen Polizeipräsidien in München, Ingolstadt und Rosenheim. "Wir haben anderes zu tun", sagte ein Sprecher.
Für eigene Kontrollen zur Einhaltung der Winterreifenpflicht fehlten in den Dienststellen schlicht die Kapazitäten, erläuterten die Polizisten. Auch gebe es von den übergeordneten Behörden dazu bislang keine Anweisungen. Allerdings werde bei den üblichen Verkehrskontrollen auf die neue Regelung geachtet. Auch bei der Aufnahme von Verkehrsunfällen werde berücksichtigt, ob Winterreifen aufgezogen waren.
Die Winterreifenpflicht war am Freitag im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden. Demnach müssen vom Wochenende an bei Schnee, Eis und Matsch alle Autos Winterreifen oder Allwetterreifen mit dem Matsch- und Schneesymbol haben. Wegen des heftigen Wintereinbruchs sind derzeit allerdings vielerorts Winterreifen ausverkauft.
Wer nun bei Winterwetter und glatten Straßen mit Sommerreifen erwischt wird, soll 40 statt bisher 20 Euro bezahlen. Dabei wird der Fahrer belangt, nicht der Halter. Behinderungen im Winterverkehr durch unpassende Reifen werden mit 80 Euro geahndet. Zuletzt hatten besonders Lastwagen, die mit Sommerreifen unterwegs waren und im Schneetreiben quer standen, für viel Ärger bei Autofahrern gesorgt. Für die Neuregelung wurde die Straßenverkehrsordnung geändert.
Bundesverkehrsminister Ramsauer appellierte an die Autofahrer, Winterreifen aufzuziehen. dpa
Die Diskussion ist geschlossen.