56 Jahre alt, mitten im Leben, plötzlich dement
Plus Als Jens Boeltzig immer öfter unkonzentriert und planlos wirkt, wird seine Chefin stutzig - und schickt ihn zur Neurologin. Die Diagnose ist ein Schock.
Sein Händedruck ist weich und flüchtig. Kurz fixiert Jens Boeltzig sein Gegenüber, doch sein Blick bleibt leer. Als seine Frau ihn begrüßt, zeigt er zunächst keine Regung, nur kurz huscht ein Lächeln über sein Gesicht, das sofort erstirbt. Seine Züge werden wieder ausdruckslos. Die Hände in den Taschen seiner Jacke versenkt, läuft er wie unbeteiligt neben seiner Frau durch den sonnigen Innenhof der Tagesstätte für Demenzkranke. Er spricht nur, wenn er angesprochen wird. Doch meist nur einen kurzen Satz. Dass er keine Gefühle mehr zeigt, seinen Namen nicht mehr schreiben kann, nicht mehr weiß, welcher Wochentag ist, dass man sich morgens wäscht und die Zähne putzt und es ihm nicht auffällt, wenn er die Nähte seiner Hose nach außen trägt, hat mit seiner Erkrankung zu tun. Jens Boeltzig leidet an Frontotemporaler Demenz, einer sehr frühen Demenz-Form. Ursache unbekannt. Er ist 56 Jahre alt.
Er wirkte unkonzentriert, planlos, arbeitete nicht mehr akkurat
Niemand denkt in diesem Alter an Demenz. Vor drei Jahren waren seiner Chefin die ersten Unregelmäßigkeiten aufgefallen: Der Stahlbautechniker wirkte unkonzentriert, lief planlos an seinem Arbeitsplatz umher, seine Schweißnähte waren nicht mehr akkurat, sondern plötzlich wackelig und verkleckst. Sie gab den Boeltzigs die Adresse einer Neurologin in Ulm, die sie kannte – so stand rasch fest, warum sich Jens Boeltzig so seltsam verhielt.
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