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  3. Interview mit Kultusministerin: Was planen Sie für Bayerns Schulen, Anna Stolz?

Interview
24.11.2023

Was planen Sie für Bayerns Schulen, Frau Stolz?

Sie will viel an den Schulen unterwegs sein: die neue Kultusministerin Anna Stolz.
Foto: Matthias Balk, Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus, dpa

Anna Stolz von den Freien Wählern ist die neue Kultusministerin im Freistaat. Sie setzt trotz aller Digitalisierung weiter auf analogen Unterricht.

Frau Stolz, bei Ihrem Job ist es ja ein wenig so wie bei Fußball-Bundestrainern. Daheim auf dem Sofa sitzen viele vermeintliche Experten, die meinen, sie wüssten viel besser, wie es laufen müsste. Wie gehen Sie damit um, dass viele Menschen mitreden in der Schulpolitik – und was ist Ihre Richtschnur für Ihre Entscheidungen?

Anna Stolz: Mir ist sehr wichtig, einen engen Austausch mit den Menschen zu haben, die tagtäglich an unseren Schulen sind. Das habe ich in den letzten fünf Jahren als Staatssekretärin schon intensiv gepflegt und möchte das nun fortsetzen. Die Lehrkräfte, die Schulleiter, die Verwaltungsangestellten sind die Profis vor Ort. Bei ihnen hole ich mir sehr viele Ideen und Inspiration. Auch mit Eltern, Schülern, den Verbänden und Kommunen will ich eine Gesprächskultur etablieren, die von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist. Ich will diesen Austausch wirklich leben. Das Kultusministerium darf kein Elfenbeinturm sein. In den nächsten Wochen und Monaten werde ich deshalb ganz viel in Bayern unterwegs sein. Ich will eine "Zukunftswerkstatt Bildung" durchführen, also einen offenen Dialog über die großen Fragen der Bildung unserer Zeit direkt an den Schulen starten.

Jedes Ministerium soll in Bayern einen fixen Arbeitsplan für die ersten 100 Tage nach der Landtagswahl vorlegen. Was sind denn Ihre Prioritäten?

Stolz: Ich will die Kinder in Bayern stark machen. Und starke Kinder brauchen starke Lehrkräfte. Die größte Herausforderung für mich ist deshalb die Personalversorgung. Nur mit ausreichend gut qualifizierten Lehrkräften können alle anderen Ziele umgesetzt werden. Zudem will ich die Digitalisierung weiter vorantreiben an den Schulen. Da geht es nicht nur um die Ausstattung. Wir müssen auch darüber diskutieren, wie viel digitale und wie viel analoge Bildung es braucht. Gerade wegen des digitalen Wandels und weil die Arbeits- und Lebenswelt digitaler wird, möchte ich auch die Basiskompetenzen wieder stärker in den Blick nehmen und, ganz wichtig, das seelische Wohlbefinden der Kinder. Wir erarbeiten gerade Programme für Lesen, Rechnen, Schreiben, um hier eine spezielle Förderung zu ermöglichen. Und beim seelischen Wohlbefinden ist für mich Sport und Bewegung ein großer Schlüssel. Bewegte Kinder sind nicht nur gesünder, sie sind auch glücklicher und ausgeglichener. Und ich glaube, das ist gerade in der digitalisierten Zeit sehr wichtig.

Anna Stolz war bereits fünf Jahre lang Staatssekretärin im Kultusministerium.
Foto: Tobias Hase, dpa

Heißt das, in den vergangenen Jahren sind Lesen, Rechnen, Schreiben aus dem Blick geraten, auch wegen der Digitalisierung?

Stolz: Bayern nimmt bei der Bildung zwar immer noch einen Spitzenplatz ein, aber den wollen wir nicht nur behaupten, wir wollen uns auch verbessern, gerade in den Basiskompetenzen. Die haben wir zwar nicht aus den Augen verloren. Ich glaube aber, die Vermittlung dieser Kompetenzen wird einfach schwieriger in der digitalisierten Welt, weil die Kinder anders aufwachsen. Wir müssen sehen, dass wir da einen Ausgleich finden, und zwar auch einen analogen Ausgleich. Also nicht Digitalisierung um jeden Preis.

Die Koalition verspricht 6000 zusätzliche Lehrerstellen, dazu 3000 Verwaltungsangestellte, Sozialarbeiter, Psychologen. Wo sollen diese Kräfte herkommen?

Stolz: Stellen sind das eine. Natürlich benötigen wir auch genügend qualifizierte Lehrkräfte, die diese Stellen besetzen. Ich werde alles dafür tun, dass uns das gelingt. Ich weiß, dass das herausfordernd ist und deswegen kann ich nicht versprechen, dass ich auch wirklich jede Stelle in den nächsten fünf Jahren besetzen kann. Ich kann nicht zaubern, aber ich versichere, dass ich sehr intensiv daran arbeiten werde, die Rahmenbedingungen für Lehrkräfte attraktiver zu gestalten.

Schulen leiden unter Sanierungsstau und Lehrkräftemangel.
Foto: Ralf Hirschberger, dpa

Ihr Vorgänger Michael Piazolo hatte dienstrechtliche Maßnahmen ergriffen, um die Personalnot zu lindern: unter anderem eine Stunde Mehrarbeit pro Woche und Einschränkungen bei der Teilzeit. Dagegen sind 2020 Tausende Lehrkräfte in ganz Bayern auf die Straße gegangen. Nehmen Sie die Maßnahmen jetzt zurück?

Stolz: Aktuell sehe ich keine Möglichkeiten, sie wieder zurückzunehmen, da bin ich ganz ehrlich. Das kann sich im Laufe der Legislaturperiode ändern, wenn weitere Maßnahmen etwa zur Entbürokratisierung und Entlastung greifen. Wenn wir andere Wege finden, bin ich dafür offen. 

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Kinder von Zuwanderern sollen vor dem Wechsel in die Grundschule künftig verpflichtende Sprachtests absolvieren und im Zweifel dann Sprachlernklassen besuchen. Wie soll das in der Praxis gehen, und wo soll auch hier das Personal herkommen?

Stolz: Wir prüfen das gerade. Es gibt ja bereits Sprachtests, aber nicht systematisch und nicht ganz einheitlich. Mir ist eines ganz wichtig an dieser Stelle, weil es ja auch schon die Kritik gab, ob die Maßnahme bestimmte Kinder ausschließen soll: Ich sehe es genau umgekehrt. Es gibt nichts Schlimmeres für Kinder, als wenn sie in einer Klasse sitzen und nichts verstehen. Deshalb werden wir gemeinsam mit dem Sozialministerium ein Konzept ausarbeiten, das natürlich auch die Frage nach dem dafür nötigen Personal aufgreift. 

Sollen in den Sprachlernklassen ausgebildete Lehrkräfte unterrichten?

Stolz: Auch diese Frage werden wir besprechen. Wir haben beispielsweise zuletzt in den Brückenklassen für ukrainische Kinder und Jugendliche sehr gute Erfahrungen gemacht und auch in den Sprachlernklassen sollen qualifizierte Lehrkräfte unterrichten. 

Ein anderes Thema, das für Schlagzeilen gesorgt hat, ist die wöchentliche Verfassungsviertelstunde. Haben sie schon Ideen, wie diese Ankündigung umgesetzt werden kann, ohne die ohnehin schon knappe Unterrichtszeit weiter einzuschränken?

Stolz: Ich beobachte mit großer Sorge wachsenden Antisemitismus und Extremismus in Teilen unserer Gesellschaft, und deswegen ist es ganz entscheidend, jetzt eine klare Haltung zu zeigen und Zeichen zu setzen. Gleichzeitig weiß ich natürlich, dass an den Schulen schon viel gemacht wird im Bereich Demokratieerziehung und Wertebildung. Sicher ist schon jetzt: Wir werden einen Rahmen für die Verfassungsviertelstunde vorgeben, aber das Konzept dafür, das will ich gemeinsam mit der Schulfamilie erarbeiten. Es wird mit mir keinen Schnellschuss geben. Ziel ist, dass es lebendig wird, dass es alltagsnah wird. Start soll zum nächsten Schuljahr sein, das Konzept dafür will ich im Frühsommer 2024 vorlegen.

Wenn Sie 2028 auf fünf Jahre Schulministerin Anna Stolz zurückschauen: Was wollen sie erreicht haben, woran wollen sie sich messen lassen?

Stolz: Ich möchte erreicht haben, dass Bayern weiterhin einen Spitzenplatz in der Bildung einnimmt und sich zukunftsfest für die 2030er Jahre aufgestellt hat. Ich möchte, dass für unsere Lehrkräfte eine große Wertschätzung in der Gesellschaft da ist und dass es in Bayern glückliche, selbstbewusste Kinder und Jugendliche gibt, die ihre Talente kennen, fest in ihren Werten verwurzelt sind und sich in der digitalisierten Lebens- und Arbeitswelt sehr gut zurechtfinden.

Ist Bayern wirklich so spitze, wie immer behauptet wird? Dem gehen wir in unserer neuen Podcast-Reihe nach. Dieses Mal zum Thema Bildung – mit Michael Piazolo und Simone Strohmayr.

Zur Person: Anna Stolz, 41, studierte Rechtsanwältin, zog 2018 in den Landtag ein und wurde Staatssekretärin im Bildungsministerium. Sie ist seit 2021 mit ihrem Jugendfreund verheiratet und lebt im unterfränkischen Arnstein, wo sie einst mit 32 Jahren als Bürgermeisterin ihre politische Karriere begann.

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Die Diskussion ist geschlossen.

24.11.2023

Ein Hoffnungsschimmer!

Unser Bildungsniveau hat rapide abgenommen, das ist kein Geheimnis.
Und in den Schulen glaubt man, die Herausgabe von iPads und Schüler auf Bildschirme starren lassen sei Digitalisierung.

Dabei beschreibt die Digitalisierung, bei der Deutschland abgehängt ist, NICHT den Austausch an Medien (also ipad statt Buch, Whiteboard statt Tafel) sondern viel mehr digitales know how. Digitalisierung bedeutet nämlich die Nutzung von IT um Prozesse zu gestalten, zu verbessern und zu automatisieren. Dazu braucht es Kompetenzen aus der Mathematik und Informatik. Und darin bewegt man sich mit ipad-Klasse, Whiteboards und der Nutzung von Handys im Unterricht kein Millimeter nach vorne.

In vielen anderen Staaten gehört das programmieren fest in den Stundenplan und bestreitet ein eigenes Fach.

Ich fände es gut, wenn man aufhören würde Geld mit der Pseudo-Digitalisierung der Schulen zu verbrennen. Stattdessen sollte man dieses Geld in die Ausbildungsqualität packen.