"Haben uns wie Kriminelle gefühlt": Abschiebedrama um 16-jährige Irakerin
Plus Laven spricht Deutsch und ist Schülersprecherin – doch ihr und ihrer Familie droht die Abschiebung. Warum sie noch in Schwaben ist und wie die derzeitige Abschiebepraxis aussieht.
Als mitten in der Nacht die Polizei vor der Tür steht, weiß Laven Tawfic nicht, was da gerade passiert. "Wir haben uns wie Kriminelle gefühlt", sagt die 16-Jährige. Mehrere Polizeiautos seien vorgefahren, die Stimmung sei aufgeladen gewesen. Schnell wird der Schülerin in der Nacht auf Donnerstag klar, worum es wirklich geht: Sie, ihre Eltern und ihre Geschwister sollen in den Irak abgeschoben werden.
2020 kommt Laven, über die unsere Redaktion schon mehrfach berichtet hat, nach Deutschland. In Asbach-Bäumenheim (Kreis Donau-Ries) besucht sie die Mittelschule, ist sogar Schülersprecherin, bekommt eine Zusage für einen Ausbildungsplatz in einer Zahnarztpraxis. Doch im vergangenen Herbst wird ihr und den anderen Familienmitgliedern die Duldung entzogen. Ein harter Schlag nach ohnehin schwierigen Monaten: Einer von Lavens Brüdern ist schwer krank, ihm wurde ein Tumor hinter dem Auge entfernt, es stehen noch weitere Bestrahlungen an, zudem wurde bei ihm Autismus diagnostiziert.
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Deutschland darf nicht zu einer sozialen Hängematte für Migranten werden. Deutschland braucht die Zuwanderung von Leistungsträgern, von Menschen die diese Gesellschaft bereichern.
Und Sie können definitiv beurteilen, wer ein Leistungsträger sein oder werden könnte und wer sich in die soziale Hängematte legt? Überschätzen Sie sich da nicht ein wenig? Ein Mädchen mit Schulabschluss und Ausbildungszusage kann kein Leistungsträger werden, weil sie einen Bruder mit Behinderung hat?
Frau Reichenauers
aktualisierte Variante von „wirtschaftlichem Denken“ :
„Ein Mädchen mit Schulabschluß und Ausbildungszusage“
als ( zugestanden nach Abschluß der Ausbildung potentielle )
Leistungsträgerin
vs.
einer dann wohl sechsköpfigen, wohl weiterhin von der Sozial-
hilfe abhängigen Familie . . . . .
@Günter S.
Wissen Sie eigentlich, was es für ein Gedöns ist, mit einer Duldung in den Arbeitsprozess zu kommen? Kennen Sie die vielen Regelungen, Ausnahmen und Beschränkungen? Wissen Sie eigentlich, wieblöd ein Betrieb dasteht, wenn ein eingearbeiteter, geschulter Mitarbeiter morgens nicht mehr zur Arbeit kommt, weil er in den frühen Morgenstunden in Abschiebehaft genommen wurde? Das ist nicht zum erstenmal passiert, und es passiert immer öfter, vor allem in Bayern. Da entsteht ein wirtschaftlicher Schaden, der nicht von einer Stunde auf die andere zu beheben ist. Sie wissen wenig und tönen laut – so ist es halt in unserem Land. Aber nochmal für Sie zum Mitschreiben: Viele Abschiebungen schaden mehr als sie nützen. Das nennt man UNWIRTSCHAFTLICH.
Frau Reichenauer,
Sie tönen so viel und nicht gerade leise ( Sie meinen
wohl: Ihr Vorrecht : - )
sei `s drum . . . .
. . . . lesen Sie doch bitte erst nochmal meine unmit-
telbar über Ihrem Kommentar stehende Äußerung
und verarbeiten diese möglichst, auf dass Ihnen viel-
leicht ein Licht aufgeht, gegen welchen Fall / welche
Art von Wirtschaftlichkeits-Denken sich meine Kritik
richtet . . . .
(edit/mod/NUB 7.2/unterlassen Sie derartige Hasskommentare und beachten unsere Nutzungsbedingungen)
>> Es sei nach Ansicht des Gerichts auch kein Argument "nur um des Schulabschlusses einer Minderjährigen willen, dass eine siebenköpfige, bislang vollständig von Sozialhilfe abhängige, ausreisepflichtige Familie langfristig im Bundesgebiet bleiben könne <<
So ist es…
. . . . . Vorangegangen:
„ . . . in einer Gesamtabwägung aller Umstände sei auch das
Verwaltungsgericht Augsburg zu dem Ergebnis gekommen,
„ dass kein Anspruch auf Erteilung einer Duldung und folg-
lich auch nicht auf Erteilung eines Aufenthaltsrechts besteht.“
Schade das es bei diesen Leuten dazu kam. Ich kann aber kaum verstehen warum polizeibekannte Intensivtäter nicht abgeschoben werden.
Ich mag zu dem Thema eigentlich nichts mehr schreiben, denn angesichts der Kälte der hier eingehenden Kommentare könnte ich einfach nur noch kotzen. Wenn erst der Kapitän einer Maschine sieht, dass hier ein menschliches Drama stattfindet, das ist für einen Staat, der sich immer so sehr der abendländisch-christlichen Kultur zugehörig fühlt, ein Armutszeugnis. Ebenso für die Verwaltung, die dies verantwortet. Mehr will ich dazu nicht mehr sagen, denn ich weiß schon was jetzt kommt: dumm, grün, links, Gutmensch usw. Also – ich habe alles dazu bereits gesagt, Sie alle können sich Ihre gehässigen Kommentare sparen. Ist ja schade um die Zeit, denn Sie werden mein Weltbild nicht ändern und nicht beeinflussen.
Anerkennenswert, dass Sie zumindest jetzt und
hier ( vorübergehend? ) auf das Vorbringen Ihres
„wirtschaftlichen Denkens“ verzichten . . .
Ich erkenne Ihre Kommentare sehr wohl an Frau REICHENAUER, denn ich bin der gleichen Meinung wie Sie und ja Sie haben recht, was sie schreiben und es ist halt leider so, dass es die Menschen trifft die einfach zu haben sind. Integriert und anerkannte Flüchtlinge die sich echt in unserer Gesellschaft einbringen. Frau Laven auch Ihren Schulabschluss in Deutschland machen möchte. Ich denke, dass Sie auch eine Berufsausbildung anstrebt und in Deutschland eine Heimat hätte als Frau!!!!!Aber wie gesagt man muss halt in der Bayrischen Politik beweisen, dass abgeschoben wird und das sind leider die Falschen, vor allem Frauen, wäre ich so gar dafür, dass Sie in Deutschland Ihre Zukunft gestalten könnten.
Danke Herr Klemens H. – wenigstens einer versteht mich :-)))
Hallo Frau Reichenauer, ihr Mut und ihre Ausdauer gegen Unmenschlichkeit ist bewundernswert. Unmenschliche Aktionen werden eiskalt ohne Rücksicht durchgeführt und viele schauen einfach weg. Das Gesetz erlaubt diese Vorgehensweise, erlaubt aber auch eine humane Vorgehensweise. Mitten in der Nacht unbescholtene Menschen, Kinder und Kranke wie Verbrecher abholen, erinnert an ganz schlechte Zeiten. Es gibt keinen einzigen Grund einen jungen strebsamen Menschen mit einem schweren Trauma zu verletzen.
In Deutschland und insbesondere in Bayern haben wir das doch wirklich nicht nötig.
@Günter S.
Gut, dass Sie mich erinnern. Nein, darauf sollte ich eigentlich nicht verzichten. Aber es wird mir einfach zu blöd.
Es ist doch ein Armutszeugnis eines Staates, wenn dieser nicht in der Lage (oder Willens) ist, eine rechtmäßige Abschiebung durchzuführen!
Wir beschäftigen Mitarbeiter bei einer Ausländerbehörde, Juristen und Gerichte, Polizisten und wahrscheinlich noch ein paar Personen mehr, um eine solche Abschiebung durchzuführen. Und am Ende scheitert es dann an der Entscheidung eines Piloten. Dann würde ich vorschlagen, dass wir auch noch ein Flugzeug anschaffen, welches nichts anders macht, als Abschiebungen durchzuführen. Oder wir geben uns geschlagen und sparen uns dafür den ganzen Verwaltungsaufwand. Entweder oder. Alles andere ist vollkommen sinnlose Geldverschwendung.