Dem Untergang geweiht: Wie verändern Kirchenaustritte die Gesellschaft?
Plus Mehr als eine Dreiviertelmillion Deutsche haben 2022 die großen Kirchen verlassen. Wie lebt es sich ohne Religion? Und was treibt die an, die sich weiter engagieren?
Sie ist gerade fünf Jahre alt, doch für Lilli steht fest: "Wir gehen nicht in die Kirche, weil: Wir glauben nicht an Gott." Ihre Eltern sind vor knapp einem Jahr gemeinsam mit der Kleinen aus der Kirche ausgetreten. Die Entscheidung haben sich Sandra und Moritz Graf lange überlegt und nicht leicht gemacht. Nun lebt die Familie aus dem Unterallgäu religionsfrei, Vater Moritz erklärt das so: "Wir glauben an die Wissenschaft und wir lieben die Natur. Sie ist das Größte und Mächtigste, das wir uns vorstellen können." Doch was bedeutet diese Einstellung für Familienalltag und Kindererziehung? Und wie gut klappt das Leben ohne Kirche im christlich geprägten Bayern, noch dazu auf dem Land? Diesen Fragen mussten sich die Grafs stellen, gerade auch gegenüber Familie und Bekannten.
Die Anfeindungen anderer sind ein Grund, warum die Unterallgäuer Familie ihren echten Namen lieber nicht in den Medien lesen möchte. Ein anderer: Teile der engsten Verwandtschaft sind sehr gläubig und wissen bis heute nichts von der Entscheidung. Beide Eltern können einen kirchlichen Musterstart ins Leben vorweisen: katholische Taufe, Erstkommunion im Grundschulalter, Sandra besucht eine kirchliche Mädchenschule, lässt sich firmen und ministriert jahrelang. Bei Moritz tauchen erste Fragezeichen in der Jugend auf. Er beschließt: Die Firmung braucht er nicht. Als Erwachsene wendet sich auch Sandra innerlich mehr und mehr von der Kirche ab.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Die Werte, die eine christliche Religion vermitteln kann, hat das Christentum nicht zu unrecht zur Weltreligion aufsteigen lassen. Wenn aber genau diese Werte von den obersten Vertretern nicht vorgelebt werden, dann ist diese Kirche leer und hohl.
Es geht nicht nur um Kindesmissbrauch. Es geht um Prunk und Protz, um ungnädige Urteile über angebliche Sünder (z. B. Geschiedene), um eine verfehlte Sexualmoral. Homosexualität ist unter Priester weit verbreitet und wird geduldet, eine klassische Ehe hingegen ist nicht mit dem Zölibat vereinbar. Auch die fehlende Seelsorge und Arbeit in den Gemeinden für die Menschen. Eine oftmals durch Arroganz geprägtes Auftreten. Als Arbeitgeber sind die Kirchen die Schlechteren, weil z. B. kein BetrVG gilt. Kurz Kirche verkörpert heute den Gegenentwurf zur Moralvorstellung der Mehrheit. Warum soll man das unterstützen?
"Als Arbeitgeber sind die Kirchen die Schlechteren, weil z. B. kein BetrVG gilt."
Dieses Beispiel ist wohl das schlechteste. Es tut mir leid, aber da würden Ihnen viele meiner Freunde, welche in Augsburg für die Kirche arbeiten, laut widersprechen. Wohlgemerkt als weltliche Mitarbeiter. Auch wenn das BetrVG nicht gilt, gibt es dort trotzdem eine Mitarbeitervertretung.
Im übrigen ist es oft der Fall, dass meine Freundes ihren Arbeitgeber lieber verheimlichen. Warum? Weil man anscheinend mit Anfeindungen etc. rechnen muss, wenn man dies offen zugibt. Traurig.
"gibt es dort trotzdem eine Mitarbeitervertretung"
ohne Mitbestimmung, ein zahnloser Tiger. Die Regeln die bei der Kirche gelten sind wohl eher aus dem Mittelalter:
"Romuald Adamek kämpfte lange um seinen Job. Der katholische Chefarzt war 2008 gekündigt worden, weil er nach einer Scheidung wieder heiraten wollte."
Keine Angst, ich lasse Sie gerne in dem Glauben, dass die Kirche als Arbeitgeber ganz ganz schlimm ist.
Wie alle wissen passiert eine ungerechtfertigte Entlassung NUR bei der Kirche, im restlichen Deutschland ist alles Friede, Freude, Eierkuchen! Gell!?
Ich bin ausgetreten nicht nur wegen der Kirchensteuer ich fühl mich auch nicht woll in der Katholischen Kirche. Ich sag immer ich bin Zwangsgetauft worden, nur weil man in Bayern auf dem Dorf wohnt muss man nicht getauft sein. In der Bibel wurden nur Schriften aufgenommen die der Kirche für ihre Propaganda recht sind und vieles ist verboten.
Was mich auch stört sind die ganzen Verbote wo die Kirche aufstellt, was andere Religionen wie der Buddhismus und Hinduismus nicht haben.
Heutzutage kommen noch die ganzen Skandale noch dazu und dann steht man nicht dazu sondern tut immer noch so als wäre nie was passiert.
Das größte Leid verursacht nicht die Gesellschaft sondern die Christliche Kirche.