650 Jahre Spital Höchstädt: Das muss gefeiert werden!
Vor 650 Jahren gab Heinrich der Bihel den Anstoß. Was in der kleinen Donaustadt heuer alles geplant ist
Vergleichsweise früh ist in Höchstädt ein Spital gegründet worden. Den Anstoß dazu gab Heinrich der Bihel, ein wohlhabender Bürger, der vor taggenau 650 Jahren, am 3. Juli 1368 sein Gut in Lutzingen, des Spiegels Gut genannt, zwei Huben in Fristingen und zehn Bett Acker zu Höchstädt hinter der oberen Mühle gelegen, an ein noch zu errichtendes „Spitaul“ stiftete – heuer vor 650 Jahren. Dieses Jubiläum will der Historische Verein Höchstädt bedenken und hat für dieses Jahr große Festtage im September geplant. Der Rat der Stadt nahm diese bürgerliche Stiftung damals als Grundstock für ein Spital an, der in der Folgezeit durch Zustiftungen wesentlich gemehrt worden ist. Über zwei bzw. drei Mitglieder des Rats übte die Stadt die Oberaufsicht über das Spital aus, das seinerseits von einem Spitalmeister geleitet worden ist.
Nachdem das in der Alten Stadt erbaute Spital im Städtekrieg zerstört worden ist, beschloss der Rat, es in die ummauerte Stadt zu verlegen und „auf des Scherbens Hofsach“ am Altenstadter Tor neu zu errichten – zugleich ein Standort, der typisch für Spitäler ist: in der Nähe eines Tores. Am 3. Januar 1388 stiftete Hans Beck, gebürtig aus Höchstädt und als Dekan in Mörslingen wirkend, zusammen mit der Höchstädter Bürgerin Margareth Wanner eine Kaplanei hinzu. Im 19. Jahrhundert übernahmen, wie vielfach auch andernorts, Klosterfrauen die Betreuung der Bewohner des Spitals: In Höchstädt wirkten seit 1896 Franziskanerinnen von St. Maria Stern in Augsburg. Der anhaltende Nachwuchsmangel führte 1972 zur Auflösung des Spitals, dessen Bewohner Aufnahme im neu errichteten Altenheim der Arbeiterwohlfahrt fanden. Neben dem AWO Seniorenzentrum Alten- und Pflegeheim sind heute in der stationären Altenpflege in Höchstädt tätig: das Private Pflege- und Seniorenheim Lipp (seit 1992) und das St. Florian Pflege- und Seniorenheim (seit 2010).
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