Die Arbeit mit den „neuen Lauingern“
Der Helferkreis erzählt von seiner ehrenamtlichen Tätigkeit mit Flüchtlingen
Der Afghane Heidar Rahimi erinnert sich genau an seinen ersten Kontakt mit einem Wittislinger: „Wir wussten nicht genau, wo wir hin mussten. Ein Mann im Auto sah uns da stehen, drehte extra um, und fuhr uns dann zum Bayerischen Hof. Dann zeigte er uns sein Haus und sagte, wir sollten uns melden, wenn wir was brauchen.“ Es ist die Geschichte seiner beschwerlichen Flucht aus Afghanistan, die Rahimi an diesem Donnerstagabend bei der Infoveranstaltung des „Helferkreis Asyl“ im Kolpinghaus in Lauingen erzählt. Als die Taliban sein Gebiet besetzten, blieb ihm und seiner Familie nichts anderes übrig. Sie mussten fliehen – mit zwei kleinen Kindern. Zuerst in den Iran und schließlich über eine monatelange Reise quer durch Europa nach Deutschland.
Dass er, seine Frau und seine Töchter mittlerweile so gut Deutsch können, verdankt er auch der Unterstützung des Helferkreises. Seit November 2014 helfen die zehn ehrenamtlich tätigen Lauinger den Asylbewerbern bei den ersten Schritten in Deutschland. Viele Helfer sind das nicht und so könnten gerade mal ein Viertel der 246 neuen Lauinger überhaupt betreut werden, wie Tim Thomas, Sprecher des Helferkreises, verrät. Wenn er von „neuen Lauingern“ spricht, meint er die Asylbewerber. „Sie werden ja mit der Zeit Teil der Stadt“, begründet er. Um dieses Ziel der Integration zu erreichen, helfen Menschen wie Irmgard Daub. Die stellvertretende Schulleiterin der Carolina-Frieß-Grundschule engagiert sich ehrenamtlich als Deutschlehrerin. Zehn bis 15 Erwachsenen bringt sie regelmäßig die deutsche Sprache bei. Doch nicht nur das: Weil die Asylbewerberinnen bei einer Schwangerschaft keine Hebamme zur Seite gestellt bekommen, hilft sie auch hier. „Vier Kinder wurden schon im Schimmel geboren“, erzählt sie. Wenn die Mütter mit den Kindern daheim sind, beginnt aber erst die Arbeit der Ehrenamtlichen. „Wir werden für die anstrengende Arbeit aber mit sehr schönen Momenten belohnt“, sagt Daub und spielt das Video eines tanzenden Babys ab. Schöne Momente hat auch Ulrich Seybold im Kolpinghaus geschaffen. Der Erste Vorsitzende der Kolpingfamilie erzählt von den Sprachkursen der hauswirtschaftlichen Bildung und der handwerklichen Berufsausbildung. Eine ganz besondere Form der Integration bietet aber auch die Volleyballgruppe, an der mittlerweile mehr Asylbewerber als Deutsche beteiligt seien, wie Seybold verrät.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.