Immer mehr Kinder im Landkreis Dillingen kommen in Obhut
Im vergangenen Jahr gingen im Kreis Dillingen so viele Meldungen über Kindeswohlgefährdungen ein wie noch nie. Und nicht alle waren unberechtigt, im Gegenteil.
Ein Anruf beim Amt für Jugend und Familie kann gewaltige Auswirkungen haben. Meldet zum Beispiel dort jemand eine mögliche Kindeswohlgefährdung, wird dem nachgegangen. Zwei pädagogische Fachkräfte müssen eine Einschätzung vornehmen, ob an der Meldung etwas dran ist, oder nicht. Gehen die Experten von einer Kindeswohlgefährdung aus, muss das Kind in Obhut genommen werden oder es müssen beim Familiengericht Eingriffe in das elterliche Sorgerecht angeregt werden. Jugendamtsleiter Michael Wagner stellte am Montagnachmittag im Jugendhilfe-Ausschuss seinen Geschäftsbericht vor.
Bei jeder zweiten Mitteilung lag eine Kindeswohlgefährdung vor
Und dabei fällt vor allem eine Nachricht auf: Im vergangenen Jahr nun hat sich die Zahl der Meldungen über eine Kindeswohlgefährdung im Landkreis Dillingen mehr als verdoppelt. 169 Fälle (2017: 70) wurden beim Jugendamt angegeben – und alle von der Behörde geprüft. Betroffen von den Meldungen waren 261 Kinder. Bei 71, das sind 27 Prozent, lag tatsächlich eine akute Gefährdung des Kindeswohls vor. Weitere 59 Kinder, 23 Prozent, waren von einer latenten Kindeswohlgefährdung betroffen. Insgesamt lag also bei jeder zweiten Mitteilung tatsächlich eine Kindeswohlgefährdung vor. 53 Prozent der betroffenen Kinder waren Buben, 47 Prozent Mädchen. Auch die Zahl der Inobhutnahmen ist mit 25 im Vergleich zu 17 im Vorjahr deutlich angestiegen. Zunehmend werde auch Kindeswohlgefährdungen in Asylbewerberfamilien nachgegangen. Grundlegende Erziehungsregeln, wie etwa das Verbot, Kinder zu schlagen oder die Schulpflicht, würde manchen Eltern erst mal vermittelt werden müssen.
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