Angekommen
Ausbildung, Arbeitsplatz, Führerschein, Wohnung, Urlaub – die syrische Familie Hamad-Alla aus Lauingen
Am Dienstag geht für die 16-jährige Tochter die Schule wieder los. Der Vater geht bereits am Montag wieder in die Arbeit, und auch der Sohn, der gerade eine Ausbildung begonnen hat, muss früh raus. Zwei Wochen Urlaub hat die Familie hinter sich, eine Woche Niederlande, eine Woche Dänemark. Gut erholt sitzen sie im Garten, die kleine Katze jagt Fliegen, es gibt Tee und Kuchen. Das Besondere an dem Idyll: Familie Hamad-Alla stammt aus Damaskus. Im November 2014 kamen der heute 19-jährige Rabeeh und sein Vater Ahmad Anas in Deutschland an. Ohne GPS auf seinem Handy hätte der Kapitän das Boot, in dem sie flohen, vermutlich nie nach Europa gebracht. Am 24. Juni 2015 kamen Ehefrau Dareen Albalbissi und Tochter Sara Hamad-Alla im Rahmen der Familienzusammenführung nach. Da lernten die beiden Männer schon fleißig Deutsch. Erst bei Ehrenamtlichen, die sie ein Mal in der Woche in Haunsheim unterrichteten – und parallel im Internet. „Wir haben Comics angeschaut, das ist eine leichte Sprache“, sagt Rabeeh. Sponge-Bob war der Favorit. Der Vater träumte zwischendrin von der fremden Sprache, sprang nachts aus dem Bett und suchte auf dem Smartphone nach einem bestimmten Wort. Dass er Ausflug und Aufzug verwechselt hat, darüber kann er heute lachen.
Seit Februar arbeitet der 46-Jährige bei der Firma Gartner als technischer Zeichner. Den Führerschein hat er noch auf Englisch gemacht, sein Wagen ist ein deutsches Fabrikat. Die Tochter besucht den M-Zweig an der Gundelfinger Mittelschule. Englisch und Mathe fallen ihr leicht. Der Rest nicht. Vor allem ihr Kopftuch sei anfangs ein großes Thema in der Klasse gewesen. „Es war schwer für mich zu erklären, warum ich das trage. Das ist nicht so einfach“, sagt sie. Inzwischen hat das junge Mädchen aber Anschluss gefunden, geht mit anderen Eis essen oder an den See.
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