Investieren in den Mitarbeiter
Unternehmen setzen verstärkt auf Weiterbildung
Dillingen Sprachen, Textverarbeitung, Buchhaltung oder Arbeitssicherheit – das alles, und noch einiges mehr, steht auf dem Weiterbildungsstundenplan der Lauinger Firma Same Deutz-Fahr. „Die Anforderungen, die auf einen Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz zukommen, werden überall immer größer. Deswegen ist Weiterbildung für uns ein Thema, das wir intensiv angehen und das immer mehr an Bedeutung gewinnt“, sagt Personalleiter Jürgen Hiltebrandt. Dass Weiterbildung einen immer größeren Stellenwert bekommt, bestätigt auch Helmut Binder vom IHK-Bildungshaus Schwaben(siehe Infokasten). „Wissen veraltet heute schneller und muss immer aktuell gehalten werden“, sagt er. Zudem diene Weiterbildung der Fachkräftesicherung und mache ein Unternehmen als Arbeitgeber attraktiv.
Beim Traktorenhersteller Same Deutz-Fahr bedeutet diese Intensivierung von innerbetrieblicher Weiterbildung, dass zunächst am Jahresbeginn der Bedarf an Weiterbildungsangeboten im Unternehmen erstellt wird. „Daraus entsteht dann ein Katalog, aus dem sich die Mitarbeiter Fortbildungen aussuchen können, die dann während der normalen Arbeitszeit stattfinden“, erklärt Hiltebrandt. Wer seinen Fachwirt machen möchte, bekommt vom Unternehmen 50 Prozent der Kosten erstattet – verpflichtet sich damit aber auch, nach dem Abschluss im Unternehmen zu bleiben. „Wir wollen unsere Mitarbeiter schließlich an uns binden“, sagt Hiltebrandt.
Auch die Firma Zill aus Lauingen, die synthetische Gewebe und Folien herstellt, legt großen Wert auf interne Fortbildungen. Im Unternehmen werden Mitarbeiter auf ihrem Weg zum Fachwirt und mit vielen anderen Fortbildungsmöglichkeiten unterstützt. Allerdings finden die Kurse am Abend oder am Wochenende und nicht während der Arbeitszeit statt. „Das ist natürlich eine große Belastung“, sagt Jochen Schlumberger, Vertriebsmitarbeiter und Ansprechpartner für die Studenten der Berufsakademie. Aber viele Firmen könnten es sich nicht leisten, die Weiterbildung während der Arbeitszeit durchzuführen.
Bei der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH in Dillingen wird neben den gesetzlich vorgeschriebenen Schulungen für alle Mitarbeiter jährlich ein umfassendes Bildungsprogramm zusammengestellt. „Im Dialog vermitteln wir den Mitarbeitern wichtige Informationen und Wissen rund um die Fabrik. Das erzeugt gegenseitiges Verständnis und trägt zu Motivation und Erfolg bei“, sagt Caroline Hartmann, die für die Konzeption der Schulungen verantwortlich ist.
Den Mitarbeitern aus der Produktion werde diese Weiterbildungszeit im freiwilligen Bildungsprogramm im Rahmen einer betrieblichen Qualifizierungsvereinbarung als Arbeitszeit gutgeschrieben, sofern sie außerhalb der regulären Arbeitszeit liegt.
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