Wie wird in d’r Schual gschwätzt?
Schwäbisch steht an den Schulen im Landkreis hoch im Kurs. Auch der Lehrplan sieht Mundartpflege vor
Diesem Thema kann man sich in Form eines originellen Gedichts annähern. Oder einfach nur mit dem sprachlich eher nüchternen Stil einer Bayerischen Verfassung. Dort wird unter anderem verlangt, dass die „Schüler in der Liebe zur bayerischen Heimat zu erziehen“ sind. Punkt, aus. Für Wilhelm Martin lässt sich daraus mühelos der Schutz und die Pflege des heimatlichen Dialekts ableiten. Der Schulamtsdirektor in Dillingen weiß, dass seine Grund- und Mittelschulen im Landkreis dies durchaus wörtlich nehmen und ihre Kinder auch mal frei heraus„schwätzen“ lassen.
Mehr noch: Im Gegensatz zu manchen Bildungseinrichtungen in Bayern, von denen es heißt, sie würden das Thema eher unter dem Tisch halten wollen, steht Mundart im Landkreis hoch im Kurs. Der Augsburger Germanistik-Professor Péter Maitz hatte den Inhalt vieler Lehrbücher im Freistaat moniert und die Darstellung von Mundart als Sprachbarriere und Kommunikationshindernis kritisiert. Zudem berichteten Eltern von Kindern an Lehrstätten in Niederbayern von „Strafarbeiten“ für Schüler, die im Alltagsdeutsch redeten. Ganz anders die Situation zwischen Donau und Zusam: Das Lesen und Vortragen von zusammengestellten Texten in reinstem Schwäbisch sind hier so selbstverständlich, dass allein schon der leiseste Zweifel daran auf Verwunderung stößt. „Sie dürfen bei uns so sprechen, wie Sie es sonst gewohnt sind, keiner wird Sie daran hindern“, gibt sich Bernhard Hof, Gymnasiums-Schulleiter in Wertingen, überrascht. In seinem Haus würde es keine Probleme mit Mundart geben, nichts werde ignoriert, betont der Oberstudiendirektor mit Geburtsort Heidenheim in Baden-Württemberg. Damit spricht der Pädagoge nichts Geringeres als die Vorgaben im Lehrplan an, der das Einüben von Liedern und Gedichten in der gebräuchlichen Lokalsprache vorschreibt.
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