Bürgerversammlung in Lauingen: "Wir wollen eine faire Behandlung"
Plus Bei der Bürgerversammlung bringen Lauinger Bürger ihre Anliegen vor. Als es um den Ausbau der Schotterwege an der Ludwigstraße geht, kochen die Emotionen hoch.
"Ich weiß nicht, wie Sie schlafen. Aber die schlafen schlecht." Diesen Satz wirft Albert Langenmayr Lauingens Bürgermeisterin Katja Müller (CSU) entgegen. "Die" – das sind die Anwohner der drei Stichstraßen entlang der Ludwigstraße. Die Schotterwege sollen befestigt werden. Für einige Anlieger ein Unding, denn sie müssen für die Kosten aufkommen. Die Bürgerversammlung am Montag nehmen sie zum Anlass, ihrem Ärger Luft zu machen. Die Emotionen kochen hoch. Müller entgegnet auf Langenmayr: "Ist das eine rhetorische Frage?"
Der nutzt die Gelegenheit, als er am Mikro steht, für eine Generalabrechnung. Die Anwohner seien gegen den Ausbau, sie müssten 90 Prozent der Kosten tragen. Preissteigerungen seien überhaupt nicht absehbar, im Boden gebe es Altlasten wie Öl. Deshalb habe die Stadt in der Vergangenheit sogar ein Grundstück nach dem Kauf wieder zurückgegeben. Und bei der nicht-öffentlichen Anliegerversammlung, bei der auch der Stadtrat nicht eingeladen gewesen sei, habe es sinngemäß geheißen: "Wenn wir das nicht akzeptieren, sehen wir uns halt vor Gericht." Die Asphaltierung der Straßen sei eine "unzeitgemäße, ökologisch nicht vertretbare Versiegelung." Und: "Es sind nicht alle Anlieger in der Lage, das zu bezahlen." Zwischen Langenmayr und der Bürgermeisterin entwickelt sich ein Wortgefecht: Sie erklärt, dass die Anwohner zahlen müssen, weil es sich um eine erstmalige Erschließung handelt. "Ich denke, eine Vielzahl der Menschen, die heute hier sind, mussten das auch schon mal bezahlen." Die Unfallträchtigkeit in den Stichstraßen habe zugenommen, es komme häufiger zu Stürzen und Verletzungen. Außerdem gebe es die Möglichkeit einer Stundung, wenn derjenige seine persönlichen Verhältnisse offenlegt. Andernfalls könne man auch einen Kredit aufnehmen. In der Debatte kommt auf, dass es noch mehr solche Schotterwege in Lauingen gibt, die auch noch erschlossen werden. Langenmayr fordert Müller auf, Straßennamen zu nennen. Die weigert sich. "Das ist nicht Gegenstand dieser Versammlung", sagt sie. Er lässt nicht locker, wirft ihr Diktat von oben vor: "Das hier ist eine Versammlung der Bürger." Langenmayr fordert, dass der Beschluss zum Ausbau zurückgenommen, die Straßen so belassen werden, wie sie sind. "Wir wollen gerne eine faire Behandlung." Müller will das Thema in der nächsten Stadtratssitzung besprechen.
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