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Bischofskonferenz
18.02.2012

Wo die Kirche noch im Zentrum steht

Hofft, dass mehr Laien in den Kirchen mitarbeiten: Pfarrer Wolfgang Gebert.
4 Bilder
Hofft, dass mehr Laien in den Kirchen mitarbeiten: Pfarrer Wolfgang Gebert.

Die obersten bayerischen Hirten haben sich in Wemding getroffen. Nicht ohne Grund: Die Stadt ist eine Hochburg des Katholizismus. Ein Besuch vor Ort

Wemding Diese Küche ist katholisch, ganz klar. So wie überhaupt fast die gesamte Ortschaft. Paul Trollmann schwenkt den Fisch noch ein wenig, dann bekommen ihn die Hungrigen draußen in der Gaststube. An der Wand wacht das Kruzifix über den regen Betrieb in Wirt Trollmanns sauber gefliester Kochwerkstatt. Heute ist Freitag und der ist in der Wallfahrtsgaststätte neben der Basilika Maria Brünnlein traditionell Fischtag. Die Hungrigen draußen, das sind die Fahrer der bayerischen Bischöfe, die hier in Wemding drei Tage über Zukunftsfragen der Kirche und kirchlicher Einrichtungen beraten haben.

Dass die Bayerische Bischofskonferenz diesmal im beschaulichen Wemding stattfindet, ist indessen mehr als einleuchtend. Denn die Zahlen, die Wemding vorweisen kann, sind eindrucksvoll: Gut 200000 Wallfahrer besuchen die barocke Basilika und die historische Altstadt Wemdings Jahr für Jahr. Und auch die anderen Kirchen in der mehrheitlich katholischen Stadt sind, im Gegensatz zu denen an anderen Orten im Freistaat, noch ziemlich gut gefüllt.

Die Kirche, sie gehöre hier eben dazu, erklärt Markus Metzner. Der 37-jährige Familienvater steht in Handwerkerkluft auf einem Anhänger mitten auf dem großen Marktplatz in der Altstadt. Er lädt Metallstangen auf. Mit einigen Bekannten baut Metzner das Festzelt ab – nicht das der Bischofskonferenz, nein. Es war Weiberfastnacht und die Männer müssen eben aufräumen.

Doch dass die Konferenz der bayerischen Hirten hier am Ort stattfindet, das weiß Metzner natürlich. Und es freut ihn. „Hier bei uns wird Kirche noch gelebt. Das Schöne ist dabei die Gemeinschaft“, erklärt Metzner. Die enge Verbindung zur Basis sei wichtig. Sie stärke. Doch damit auch wieder mehr Jüngere, wie etwa Metzners 14-jähriger Sohn, den Weg in die Kirche und zur Arbeit drum herum finden, wünscht sich der Wemdinger für die Zukunft etwas „mehr Offenheit“ der Kirche. Ein bisschen zwangloser sollte sie sein, ein wenig „liberaler“. Doch insgesamt sei der Kontakt zur Kirche recht gut, zumal der Pfarrer hier „nah bei den Menschen“ sei.

Er ist es tatsächlich. Nur wenige Schritte vom zentralen Marktplatz entfernt wohnt und arbeitet Pfarrer Wolfgang Gebert. Aus der Großstadt Nürnberg hatte es ihn vor einem halben Jahr in den Wallfahrtsort Wemding verschlagen.

Er betreut nun rund 4000 Gläubige – die Stadt ist eine Hochburg des Katholizismus in der Region. „Der Glaube prägt diesen Ort. Er ist hier noch normal“, sagt Gebert. Und weiter erläutert er: „: „Dass man hier bei christlichen Feiern mitmacht, ist für die meisten hier noch selbstverständlich.“

Die Kirche sei tief verwurzelt, da hat Gebert auch im Hinblick auf bundesweit schwindende Mitgliederzahlen keine Befürchtungen. Die Wallfahrt, das Kloster der Karmelitinnen, die gelebte Tradition – die Spiritualität sei da.

Doch ebenso wie nebenan – wo die Bischöfe über Zukunftsfragen beraten – macht sich auch Pfarrer Gebert Gedanken darüber, wie es wohl weitergeht. Er drückt das so aus: „Die Gemeinde an sich muss sich ändern – von einer versorgten Gemeinde hin zu einer mitsorgenden.“ Will heißen: Jedem solle sein Platz in der Kirche zustehen, jeder sollte aber auch mitmachen.

Ortswechsel. Hinaus aus Wemdings verwinkelter Altstadt mit seinen engen Gässchen zur prächtigen Basilika am Ortsausgang. Mächtig und strahlend weiß steht sie da auf dem schneebedeckten Hügel. Breite Treppen führen hinauf. Dass in einem modernen Nebengebäude gerade Bayerns Bischöfe konferieren, mag man auf den ersten Blick nicht erkennen. Ein Dutzend Journalisten, sowie einige Fotografen und Kamerateams vertreten sich auf dem kleinen, windigen Platz zwischen Konferenzraum und Basilika die Füße. Warten ab, bis die Pressekonferenz los geht. Die Tür öffnet sich, der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke tritt heraus. Er freut sich, dass sein Bistum diesmal Gastgeber sein darf: „Wemding ist ein Zentrum. Die Wallfahrt hat eine große Ausstrahlungskraft.“ Auch Hanke weiß, dass in der Kirche Veränderungen anstehen. Er meint, man solle das kirchliche Leben als beidseitige Angelegenheit betrachten. Natürlich sei jede Kirche vor Ort etwas Schönes – „die Leute sollten sich aber auch wieder auf den Weg dorthin machen“ betont Hanke hinsichtlich zurückgehender Besucherzahlen bei Gottesdiensten.

Es trudeln nun weitere Pressevertreter aus ganz Bayern ein. Print-, Radio- und Fernsehjournalisten sammeln sich um die Konferenztische in dem lichtdurchfluteten Raum. Gesprächsthema ist hier zunächst eher der Wulff-Rücktritt, weniger die Lage der Kirche.

Das ändert sich, als der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx und der Leiter des Katholischen Büros Bayern, Prälat Lorenz Wolf, den Raum betreten, um sich den Fragen zu stellen.

Es waren wohl nicht die ganz großen Themen, mit denen sich die Geistlichen hauptsächlich beschäftigt hatten: Der Religionsunterricht an den Berufsschulen, die Hochschulpolitik und einige Personalia standen vorn auf der Agenda. Doch klar, einige „größere“ Fragen wurden auch besprochen. Kardinal Marx unterstreicht die Relevanz der Basis, der Laien. Er betont „die Berufung aller zum Dienst“, sowie die Rolle des Zweiten Vatikanischen Konzils. Und er lässt durchscheinen, dass sich in der Kirche wohl etwas ändern werde. Was genau, das bleibt an diesem Tag unklar.

Vielleicht war Wemding ja auch der falsche Ort, um Probleme der Kirche zu diskutieren. Hier, wo die Kirche noch im Zentrum steht, wo die Gotteshäuser noch gut besucht sind. Vielleicht aber war es auch gerade der richtige Platz – von Wemdings Wallfahrtsbasilika gehe schließlich generell ein starker „geistlicher Impuls“ aus, wie Kardinal Marx bekräftigt.

Bei uns im Internet

finden Sie eine Bildergalerie zur Bischofskonferenz unter:

donauwoerther-zeitung.de/bilder

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