Bürgermeisterwahl: Tapfheimer wählen Bürgermeister: Es gibt nur einen Kandidaten

VonThomas Hilgendorf

Am Sonntag stimmen die Bürger über den Posten des Gemeindeoberhauptes ab. Unspektakulärer könnte das kaum sein, denn es gibt nur einen Bewerber. Warum Karl Malz trotzdem zum Urnengang ermutigt

Gefragt, ob sich das Ganze am kommenden Sonntag nicht doch ein wenig nach „Ostblock-Wahl“ anfühle, muss Karl Malz ein wenig schmunzeln. Da gibt es nichts dran zu rütteln: Er ist der einzige Kandidat bei der Ermittlung des nächsten Tapfheimer Bürgermeisters. Auch wenn die Sache demnach bereits im Vorfeld wohl mehr als klar scheint – wählen sollen die Leute unbedingt, sagt Malz.

1800 Broschüren hat Amtsinhaber Karl Malz für die Wahl drucken und in seiner 4000-Einwohner-Gemeinde verteilen lassen. Auf zwölf Seiten listet der Bürgermeister auf, was alles abgearbeitet wurde und was noch ansteht. „Wo stehen wir? Was bringt die Zeit?“ überschreibt Malz die Einleitung. Und er erinnert die Bürger daran, was sie ganz grundsätzlich haben, bei all den Sorgen im Alltag: „Wir haben Frieden. Bei uns muss niemand hungern. Für jeden ist ein Dach über dem Kopf. Oft vergessen wir, wie gut es uns geht.“ Wer Malz kennt, der weiß, dass er das auch so meint. Dass man das Grundsätzliche eben nicht vergessen sollte. Der gebürtige Tapfheimer ist manchmal kantig, wählt mitunter sehr klare Worte. Doch, so scheint es, ist es gerade auch das, was viele seiner Bürger an ihm schätzen. Gerade heutzutage, wo vieles in der Politik gestelzt und bisweilen lebensfern-korrekt wirkt.

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