Airbus Helicopters: Neue Struktur sorgt für Zündstoff
Beim Donauwörther Hubschrauberhersteller Airbus Helicopters soll ein Teil der Entwicklung nach Frankreich verlagert werden. Mitarbeiter fürchten um den Standort.
Unter den rund 6800 Mitarbeitern der Firma Airbus Helicopters in Donauwörth gibt es reichlich Gesprächsstoff: Eine vom Konzern eingesetzte Arbeitsgruppe kommt zu dem Ergebnis, dass in den nächsten drei Jahren die in dem Werk ansässige Entwicklung des sogenannten Dynamischen Systems – dazu gehören Rotorblätter, Rotor, Getriebe, Triebwerk und Hydraulik – nach Frankreich verlagert werden soll. Die Zahl der Beschäftigten in diesen Bereichen würde sich von derzeit fast 80 auf nur noch knapp 20 reduzieren.
Dies nahmen Mitarbeiter zum Anlass, in einem mehrseitigen Schreiben vor den Folgen eines solchen Schritts zu warnen. Dieser hätte für die Fabrik mittel- und langfristig eine „vernichtende Wirkung“, befürchten die Verfasser. Insgesamt sollen nach deren Informationen 140 „Funktionen“ die Große Kreisstadt verlassen und 160 neu eingerichtet werden. Jedoch würden „zentrale Kernkompetenzen“ der Hubschrauberentwicklung wegfallen. Es drohe der Verlust der „Systemfähigkeit“, also die Möglichkeit, einen Helikopter in Deutschland komplett zu bauen. Dies passe in keiner Weise zu den politischen Standpunkten der Bundesregierung und des bayerischen Wirtschaftsministeriums. Bis zum Jahr 2025, so eine Prognose der Betroffenen, könnte das Werk nur noch ein „Zulieferer von Hubschrauberzellen“ sein, die aufgrund des Kostendrucks „dann leider in Billigländern gefertigt werden“.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Und die Gewerbesteuer wandert auch nach Frankreich, oder?
Hat nicht die Sadt Donauwörth einen Nachtragshaushalt für 2016 beschliessen müssen?
Fusionen und Übernahmen haben noch nie wirklich etwas gebracht - ausser Ärger und Benachteiligungen - meist auf beiden Seiten.
Wozu die jahrelange Verlagerung von Technologie bei Airbus führt, kann man alleine schon an den Jobanzeigen bei Airbus sehen. In Frankreich werden bereits DOPPELT so viele Mitarbeiter eingestellt, als in Deutschland (siehe Airbus Jobseite: http://www.airbusgroup.com/int/en/people-careers/jobs-and-applications/search-for-vacancies.html#chapter-00). Und das schon seit langem. Das Wachstum findet überproportional in Frankreich statt, nicht mehr in Deutschland.
Da sieht man ganz schnell, wohin solche Verlagerungen dann praktisch führen.
Die Reise geht weiter: Wie schon bei Airbus Flugzeugen alle wichtigen Kompetenzen, die für die Entwicklung eines Jets nötig sind, nach Frankreich verlagert worden sind (ausser Innenaustattungen und "hochflugtechnischem Know-How" wie Toiltetten und Sitze!- und Produktion gibt es bei Airbus auf deutscher Seite so gut wie keine flugtechnisch relevante Entwicklung mehr), folgen nun die Helicopter. Die Flugelektronik (Avionik) kommte eh bereits aus Frankreich. Da hat die Verlagerung bereits stattgefunden. Siehe:
http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/blob/37416802/1/data.pdf
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-463875.html
Das ist bereits lange von der franzöischen Seite geplant. Spezialisierung ist dabei nur ein Vorwand, um die eigentliche Technologie abzuziehen, damit in Deutschland nicht mehr eingenständige Modelle entworfen werden können. Blauäugige deutsche Politik und Wirtschaft....die die Kompetenzen über Jahrzehnte mit deutschen Steuergeldern gefördert hat.
Das nennt man dann einen wahrlich europaischen Konzern! Frankreich zieht seine "Partner" mal wieder über den Tisch und die Deutschen schauen mit großen Augen zu und realisieren alles zu spät.
Tja, da haben wir jahrzehnte lang eine Hochtechnologie im Bereich Flugzeugbau mit Steuergelndern aufgebaut und lassen diese nun Schritt für Schritt anch Frankreich ziehen. Leider eine sehr kurzsichtige Politik in Deutschland ohne wirkliche Stategische Blickrichtung.