
Krankenhaus Donauwörth: Der Weg ist frei für die Erweiterung

Plus Mit dem "Ja" im Donauwörther Bauausschuss ist ein Meilenstein zur Ausweitung des Krankenhauses gesetzt. Wann der Bau beginnt und wie lange er dauert.

Jürgen Busse hatte die Nachricht noch gar nicht „offiziell“ erfahren am Dienstagvormittag – als er die Entscheidung des Donauwörther Bauausschusses per Telefon dann doch so ganz nebenbei hört, fällt ihm ein Stein vom Herzen. Ein Projekt, das vor gut sieben Jahren gestartet worden war, kann nun bald verwirklicht werden. Nach langen Planungen und Förderanfragen landete der Bauantrag zur Erweiterung der Donau-Ries-Klinik in Donauwörth jetzt zur Abstimmung im Ausschuss – „ein Meilenstein“, wie der Geschäftsführer des landkreiseigenen gemeinsamen Kommunalunternehmens (gKU) es unumwunden bezeichnet. Schließlich geht es ganz offensichtlich um wesentlich mehr als um die Schaffung einiger weiterer Betten in der hiesigen Klinik.
Die Notwendigkeit zur Schaffung größerer Kapazitäten hatten die Verantwortlichen des gKU schon länger gesehen, 2013/14 begann man schließlich mit konkreten Überlegungen – und zur selben Zeit bereits mit der Beantragung. „Ein Krankenhausbau ist kein simples Projekt, wo man eben mal ein paar Zimmer dazustellt“, fasst Busse die umfangreichen Planungen zusammen. Alles habe exakten technischen Standards zu entsprechen.

So werden beispielsweise für die nun insgesamt vier weiteren Intensivbetten Einzelkabinen entstehen, die Intensivstation werde insgesamt gänzlich modernisiert im neuen Anbau, der im ersten Stock im Bereich des Hauptportals L-förmig angedockt wird. Ein neues Herzstück wird zudem laut Busse der neue Operationssaal, der alte OP im bestehenden Bau wird derweil Teil einer sogenannten Fast-Track-Einheit, in der ambulante Operationen vorgenommen werden.
Drei Bauabschnitte sind an der Donau-Ries-Klinik vorgesehen
In drei Bauabschnitten soll dieses „dicke Brett“, wie es Busse bezeichnet, nun gebohrt werden. Zuerst werde draußen, im Bereich des Haupteingangs, ein neuer Baukörper entstehen, sodann wird der alte Bereich entkernt und schließlich erneuert.
„Es wird keine Funktionseinschränkung geben“, betont der Klinik-Geschäftsführer im Gespräch mit unserer Zeitung. Will heißen: Der Betrieb soll während der gesamten Bauphase wie gewohnt weiterlaufen. Nun, da mit dem Ja des Donauwörther Bauausschusses alles Wesentliche genehmigt sei, hofft Busse auf einen baldigen Baubeginn, wobei nun zunächst die Gewerke ausgeschrieben werden müssen. „Frühestens“ im Jahr 2022 könne daraufhin mit dem Neubau begonnen werden. Busse und Reimund Baur, Leiter der Zentralabteilung Anlagenmanagement des gKU, gehen von einer Gesamtbauzeit von drei bis dreieinhalb Jahren aus.
Bauausschuss Donauwörth sieht guten Beitrag zur Standortsicherung
Im Großen Sitzungssaal des Rathauses waren sich sämtliche Mitglieder einig, dem Ansinnen zuzustimmen – zumal es durch das Vorhaben keine strittigen Grundstücksfragen oder weitere Bodenversiegelungen zu klären geben wird. Einige Räte sprachen denn auch von einem starken Signal für die hiesige Klinik als Krankenhaus auf dem Land, von einem wesentlichen Beitrag zur „Standortsicherung“.
In der Tat erscheint diese Argumentation nicht unbedeutend: Kurz vor der Zäsur durch die Corona-Krise war bundesweit eine Debatte zum Abbau der Krankenhäuser auf dem Land entbrannt – ein Diskurs, der nun, mitten in jener Pandemie, meilenweit entfernt scheint. Ein weiterer Meilenstein indes ist gesetzt für die Donau-Ries-Klinik in Donauwörth.
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