Harburg: Bäuerinnen sind stolz auf ihre Vielfalt

VonPhilipp Kinne

Die blinde Spitzensportlerin Verena Bentele spricht beim Landfrauentag in Harburg über ihre Kindheit auf dem Bauernhof.

Vielfalt, ein Wort, das dieser Tage immer wieder zu lesen und hören ist. Über seine Bedeutung jedoch, machten sich nur wenige Gedanken, meint Kreisbäuerin Ruth Meißler. „Vielfalt zu leben heißt aus Überzeugung zu zu leben“, sagt sie beim gestrigen Landfrauentag in Harburg. Voraussetzung hierzu seien vor allem Toleranz und Akzeptanz. Werte, für die auch die Landfrauen einstehen, erzählt Ruth Meißler und denkt dabei auch an die vielen geflüchteten Menschen in der Region. Schließlich sei die Wörnitzhalle noch vor nicht allzu langer Zeit als vorübergehende Flüchtlingsunterkunft genutzt worden. Das Motto des diesjährigen Landfrauentags lautete also: „Vielfalt bringt die Goldmedaille: Das Rezept für unsere Ziele“.

Passend hierzu auch die Gastrede von Verena Bentele. Die ehemalige Leistungssportlerin ist blind, gewann viermal die Biathlonweltmeisterschaft, holte bei den Paralympics zwölf Goldmedaillen und wuchs auf dem landwirtschaftlichen Hof ihrer Eltern am Bodensee auf. „Kinder, die auf einem Hof aufwachsen, werden starke Persönlichkeiten“, sagte Verena Bentele auf der Bühne in der Wörnitzhalle. Sie selbst ist wohl das beste Beispiel für ihre These. Von klein auf fand die heute 34-Jährige immer einen Weg, sich von ihrer Behinderung nicht beinschränken zu lassen.

Donauwörth Philipp Kinne Harburg Paralympics