Polder: „Vermischung“ der Argumente
Hochwasserschutz Tapfheims Bürgermeister Malz mahnt nach den Unwetter-Katastrophen der vergangenen Wochen an, die Debatte nicht zu Verzerren. Lokale Maßnahmen seien effektiver
Tapfheim Die Hochwasser-Katastrophen in Niederbayern und dem benachbarten Württemberg sind als Schreckensbilder noch vielen Menschen im Hinterkopf. Unstrittig ist daher, dass die Länder und Kommunen den Hochwasserschutz voranbringen müssen. Heiß umstritten ist indes das Wie. Polder gehören nach wie vor zu den Reizthemen. Karl Malz, Bürgermeister von Tapfheim, indessen Nähe ein Großpolder geplant ist, äußerte sich gegenüber unserer Zeitung kritisch zum jüngster der vom Freistaat Bayern initiierten Polder-Dialogforen in Höchstädt.
Nach Malz’ Meinung vermischten „die Medien allgemein“ die Auswirkungen von Hochwasser an großen Flüssen mit Sturzfluten an kleinen Bächen. Weiterhin sieht der Rathauschef, der sich vehement gegen den Bau der Flutpolder einsetzt, die Wasserwirtschaft und den Freistaat auf dem falschen Weg: „Ausschließlich technisch sollen nach den Vorstellungen der Wasserwirtschaft die Probleme in ganz Bayern allumfassend durch die geplanten Flutpolder an der Donau gelöst werden.“ Das sei mit Nachdruck zu hinterfragen. Mit den derzeitigen Diskussionsforen sollten, so Malz, deshalb „die Polder schmackhaft geredet werden und dazu werden Szenarien vermischt, die nichts miteinander zu tun haben, um das Vorgehen in der breiten Bevölkerung zu rechtfertigen“. So tragisch für die Betroffenen die jüngsten Ereignisse in Simbach und Triftern sei – Flutpolder an der Donau hätten daran nichts geändert.
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