Närrische Sause mit nur wenigen Ausfällen
In Rain tummeln sich mehrere Tausend Maschkerer. Attacken mit Elektroschocker und betrunkene 14-Jährige
Rain Die Rainer Hauptstraße samt ihren Lokalen war in der Nacht auf den gestrigen Freitag wieder einmal die Hochburg des Weiberfaschings im Donau-Ries-Kreis. Nach Schätzungen der Polizei tummelten sich an diesem lumpigen Donnerstag zu Spitzenzeiten rund 2500 Besucher auf der Straße. Viele feierten bei Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt in phantasievollen, manchmal auch kecken Kostümen. Den Narren heizte Hitradio RT1 Nordschwaben mit seiner Showbühne ein. „Die Stimmung war durchwegs gut“, stellte die Polizei fest. Die zeigte zusammen mit einem Sicherheitsdienst starke Präsenz auf der Faschingsmeile.
Für Ärger sorgten nur einige wenige Gäste. Zwei Burschen aus einer Gemeinde bei Donauwörth, die den Gesetzeshütern nicht unbekannt waren, handelten sich Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung und illegalem Waffenbesitz ein. Grund: Sie traktierten diverse Maschkerer mit einem als Handy getarnten Elektroschockgerät.
Ein 19-Jähriger verletzte damit seine gleichaltrige Ex-Freundin aus Donauwörth. Die junge Frau verspürte zunächst ein Brennen und Stechen am Gesäß. Kurz darauf hielt ihr der Verflossene das Gerät an den Hals und drückte erneut ab.
Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass der Verdächtige den Schocker an einen 17-Jährigen weitergab. Dieser attackierte mit dem Gerät drei weitere Personen. Die Beamten nahmen den völlig Betrunkenen ebenfalls fest. Er fiel auch in der Inspektion nochmals negativ auf, denn er verunreinigte den Haftraum. Der Jugendliche musste sich einer Blutentnahme unterziehen.
Opfer sollen sich melden
Laut Polizei soll einer oder beide Täter auch auf andere Personen eingeschlagen haben, die bisher unbekannt sind. Die Ermittler schließen nicht aus, dass das Duo weitere Leute mit dem Elektroschocker angegriffen hat. Geschädigte und Zeugen sollen sich bei der Inspektion Rain melde, Telefon (09090)7007-0.
Gegen 22.15 Uhr stießen die Ordnungshüter auf eine 14-Jährige aus dem angrenzenden Landkreis Dillingen. Diese hatte laut Alkomattest über 1,3 Promille im Blut. In diesem Zusammenhang teilt die Polizei mit, dass die Veranstalter besonderen Wert auf die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen legten. „Die Standbetreiber hielten sich daran“, stellt stellvertretender Inspektionsleiter Michael Böhm fest. Im Fall der Schülerin dürfte „ausgiebiges Vorglühen“ ursächlich für den Rausch gewesen sein.
Viel zu tief ins Glas geschaut hatte auch ein 24-Jähriger. Er torkelte hilflos auf der Straße umher. Als sich eine Streife gegen 0.30 Uhr um ihn kümmern wollte, versuchte er, auf die Beamten einzuschlagen. Sie nahmen ihn mit auf die Wache. Ein Alkomattest ergab einen Wert von 2,1 Promille. Im Laufe der Nacht musste der junge Mann wegen seines Zustands ins Krankenhaus verlegt werden. (wwi/pm)
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donauwoerther-zeitung.de/bilder
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