Chefarzt will Klinik "wetterfest" machen
Friedberg (scha) - Übung in der Funktion als Ärztlicher Direktor am Krankenhaus Friedberg kann Dr. Alexander Stiebens (61) vorweisen. Er hatte diese Aufgabe bereits früher zusammengerechnet neun Jahre lang inne. Nun folgen turnusgemäß drei weitere Jahre, in denen der Chefarzt der Inneren Medizin zusätzlich Managementaufgaben in der Klinikleitung übernimmt. Stiebens übernimmt das Amt Anfang Dezember von Anästhesie-Chef Dr. Norbert Schneider (51).
Dieser hat als Ärztlicher Direktor in drei Jahren fünf Geschäftsführer erlebt. Dass der häufige Wechsel der Ansprechpartner seine Aufgabe erschwert hat, verschweigt Dr. Schneider nicht: "Es fehlte die Kontinuität." Mehr Ausdauer verspricht man sich von dem neuen Geschäftsführer der Kliniken an der Paar (Friedberg und Aichach), Dr. Krzysztof Kazmierczak. Auch in der Zielrichtung, wohin sich die Kliniken weiterentwickeln sollen, sind sich der künftige und der bisherige Ärztliche Direktor sowie der Geschäftsführer weitgehend einig.
So will Dr. Stiebens dabei helfen, die Klinik für künftige Veränderungen in der Gesundheitspolitik "wetterfest" und auf längere Sicht zukunftsfähig zu machen. Der Chefarzt strebt beispielsweise eine noch engere Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten an. Ein ganzes Bündel von Aufgaben wartet auf den Ärztlichen Direktor. So wird Stiebens sich deutlich mehr Zeit für Besprechungen nehmen müssen. Sein "Rezept" dafür: "Schneller arbeiten."
Der Chefarzt der Inneren gilt als Pragmatiker. Wenn in der Vergangenheit die Geschäftsleitung mal eine seiner Ideen nicht gleich mitgetragen hat, hat sich Stiebens schon einmal seine eigene Lösung gestrickt. In Sachen Qualitätsmanagement war der Internist ein Vorreiter. Landrat Christian Knauer freut sich jedenfalls auf einen Mitstreiter, der sich voll einbringen wird.
Beim Thema "Direktorenwechsel" in der Friedberger Klinik blieb das Thema Aichach nicht außen vor. Die zunehmend hausübergreifende Zusammenarbeit wird den Ärztlichen Direktor beschäftigen. Landrat Knauer wurde nicht müde zu betonen, dass es darum gehe, beide Krankenhäuser zukunftsfähig zu machen.
Komplimente gab es auch für den bisherigen ärztlichen Direktor, Dr. Norbert Schneider. Er habe die Krankenhausleitung intensiv unterstützt, so Geschäftsführer Kazmierczak. Dies in nicht immer einfachen Zeiten. So erinnerte der Geschäftsführer an den Ärztestreik und die Klinikbaustelle.
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