Neue Buslinie startet erfolgreich
Seit knapp vier Wochen verbindet der Friedberg-Express Straßenbahn und Innenstadt, nun werden Fahrgastzahlen erhoben. Die ersten Eindrücke sind positiv
Auch wenn konkrete Zahlen, die das belegen, noch fehlen: Der Friedberg-Express kommt gut an. Vor allem zwischen spätem Vormittag und frühem Nachmittag sind viele Fahrgäste in dem Pendelbus unterwegs. Wie viele es genau sind, erhebt die Firma Ziegelmeier seit zehn Tagen. Die Zahlen sollen kommende Woche ausgewertet werden. Das Bobinger Busunternehmen betreibt den Friedberg-Express, der seit 8. Februar zwischen Straßenbahnhaltestelle und Marienplatz verkehrt und unterwegs vor dem Fachmarktzentrum Unterm Berg und bei der Garage Ost hält.
Am Freitag der Vorwoche seien gleich zwei Mal alle zwölf Sitzplätze und dazu einige Stehplätze des Busses besetzt gewesen, sagt Luise Oswald: „Der Bus war voll bis unters Dach.“ Die Bobingerin gehört zu den Fahrern, die den Friedberg-Express vom Park-and-Ride-Parkplatz aus durch die Stadt lenken. Normalerweise wechselt das Busunternehmen Ziegelmeier seine Fahrer für verschiedene Strecken regelmäßig. Doch damit die Firma in den Anfangswochen einen besseren Eindruck davon bekommt, wer den Pendelbus nutzt, übernimmt Oswald die meisten Schichten. „Viele Leute haben jetzt den Dreh raus“, glaubt die Fahrerin. „Man merkt stetig, dass der Bus besser angenommen wird.“ Das, bestätigt Geschäftsführer Markus van der Werf, habe er auch von seinen anderen Fahrern gehört. Viele Passagiere seien Kunden oder Angestellte des Möbelhauses Segmüller, dazu kämen vor allem Ältere, die dort frühstücken oder zu Mittag essen. Doch auch in der Stadt werde der Bus für Einkäufe und Arztbesuche gut angenommen.
Positiv ist auch der Eindruck, den die Verantwortlichen beim Möbelhaus Segmüller von der Buslinie gewonnen haben. Die Firma trägt für die Probezeit des Friedberg-Express, die zwei Jahre dauert, die Kosten. Dem Möbelhaus geht es laut Firmensprecher Reinhold Gütebier nicht nur um die eigenen Kunden, sondern auch um den Einzelhandel in Friedberg insgesamt und um die attraktive Altstadt. „Beide Bereich sollen sich wechselseitig ergänzen und stärken“, erklärt er. „Nach den ersten Eindrücken ist die Linie sehr erfolgreich, sie wird gut angenommen.“ Eine endgültige Bewertung sei aber erst dann möglich, wenn sich das Fachmarktzentrum Unterm Berg etabliert habe.
Zu denen, die bei dem Möbelhaus arbeiten, gehört Leonilde Queiros-Schulz. „Ich spare viel Geld durch den Bus“, sagt sie. Früher sei sie zu Fuß gegangen oder habe einen Linienbus genommen. Die AVV-Busse kommen bei den Fahrgästen im Friedberg-Express schlecht weg. „Den anderen Bus kann man vergessen. Die Fahrzeiten sind schlecht und er hat immer Verspätung“, sagt Andrea Geiger und winkt ab. Vier Mal in der Woche fährt die Frau mit Kind und Kinderwagen zu ihren Eltern nach Friedberg, sie kommt mit der Tram aus Augsburg.
Auch Dagmar Bestler ist mit ihrem Sohn an der Tramhaltestelle eingestiegen. Für sie ist es die erste Fahrt mit dem Gratis-Shuttle. „Bisher gab es eine Lücke zwischen Straßenbahn und Bus. Es hat genervt, dass man immer warten musste“, beschreibt die Friedbergerin. „So ist das optimal gelöst.“
Der Friedberg-Express fährt montags bis freitags zwischen 10 und 21Uhr etwa jeder Viertelstunde, samstags beginnt der Fahrplan schon eine halbe Stunde eher. Bewährt sich die Buslinie, kann sie nach Ablauf der Probezeit in zwei Jahren ins AVV-Netz aufgenommen werden. „Wenn der Bus weiter so gut angenommen wird, dann kann ich mir das gut vorstellen“, sagt Markus van der Werf vom Busunternehmen Ziegelmeier.
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