Wenn die Helfer stecken bleiben
Im Sommer sind die Zufahrten zum See oft dicht. Bei Unfällen ist das eine Gefahr
Ein Menschenleben hing davon ab, und doch wäre es über den Straßenweg eng geworden für die herbeieilenden Feuerwehrleute und Rettungskräfte: Am Sonntag mussten sie zum Friedberger See ausrücken, weil ein Mann im Wasser einen Schwächeanfall erlitten hatte. Bei den hochsommerlichen Temperaturen aber war viel los am See – zugeparkt mit Autos waren nicht nur die öffentlichen Parkplätze, sondern auch sämtliche Rettungswege.
„Das ist ein Dauerthema“, sagt Thomas Winter, Rettungsdienstleiter des Roten Kreuzes Aichach-Friedberg. Betroffen seien sowohl die Hauptzufahrtswege als auch kleinere Seitenwege wie der zur Wasserwacht am Südufer oder zum Spielplatz am Nordufer des Sees. Die Retter habe das am Sonntag vor Probleme gestellt: Nur der Notarzt ist im Pkw zur Unfallstelle durchgekommen. „Und selbst der hatte Schwierigkeiten.“ Nur im Schritttempo habe er an den Autos vorbeifahren können. Auch auf der Liegewiese habe er sein Martinshorn noch gebraucht, weil Badegäste auf dem Zufahrtsweg gelegen hätten.
„Unsere großen Rettungswagen wären da gar nicht erst hingekommen“, weiß er. Da der verunglückte Schwimmer nicht ins Krankenhaus gebracht werden musste, ist die Sache diesmal noch glimpflich ausgegangen. In anderen Fällen jedoch mussten die Helfer bereits improvisieren: „Zur Not laufen wir halt. Manchmal geht auch einer voraus und klappt die Seitenspiegel aller Autos ein“, sagt Winter. Das Problem beschränkt sich ihm zufolge aber nicht nur auf den See. Auch bei Volksfesten und anderen Veranstaltungen habe er feststellen können, „dass Rettungswege leider niemanden mehr interessieren“.
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