Die Friedberger Schlossmanagerin Sonja Weinfurtner hört auf
Die 50-jährige Sonja Weinfurtner baute das Veranstaltungszentrum im Wittelsbacher Schloss auf. Nun zieht es sie zu einer anderen Aufgabe.
Sonja Weinfurtners Ziel war es, das Friedberger Schloss mit Leben zu füllen. Das sagte sie 2017, als sie dort das Veranstaltungsmanagement übernahm – und das ist ihr auch gelungen. Alle Kulturinteressierten im Raum Friedberg kennen die 50-Jährige. Sie ist auf so gut wie allen städtischen Veranstaltungen vom Konzert bis zum Kabarett im Schloss persönlich präsent, kümmert sich aber auch bei privaten Veranstaltungen im Vorfeld darum, dass für die Mieter bei Hochzeit oder Firmenfest alles passt.
Nach gut sechs Jahren verlässt Weinfurtner Friedberg und nimmt eine neue Aufgabe in München wahr. Von dort war die gebürtige Niederbayerin täglich nach Friedberg zur Arbeit gependelt. Ihr Arbeitspensum war gerade in der Anfangszeit immens, als sie aus dem Nichts ein Veranstaltungszentrum inklusive Infrastruktur und Werbung aufbauen musste. Es folgten schwierige Jahre, als das Schloss wegen der Bayerischen Landesausstellung für Veranstaltungen geschlossen war, gefolgt von der Coronazeit mit ihren Verboten, Beschränkungen, Unwägbarkeiten. Mit scheinbar unerschütterlicher Ruhe und immerwährender Freundlichkeit meisterte sie diese Phase – den Künstlerinnen und Künstlern zuliebe, wie sie oft betonte, aber auch für das Publikum, dem sie schöne Momente bereiten wollte.
In der Sitzung des Finanz-, Personal- und Organisationsausschusses gab die salopp "Schlossmanagerin" genannte Weinfurtner nun offiziell ihr Ausscheiden bekannt. Bei der Lesung von Ulrike Folkerts im Februar wird man sie das letzte Mal im Schloss antreffen.
"Ich kam mit vielen Visionen im Gepäck und hatte die einmalige Aufgabe, ein Kultur- und Veranstaltungszentrum aufzubauen", blickte sie zurück. Es sei menschlich und fachlich eine gute Zeit gewesen. Das Veranstaltungsjahr hat sie perfekt vorbereitet. Die Website ist neu gestaltet, viele Veranstaltungen sind (fast) ausverkauft.
Bürgermeister Roland Eichmann sagte, es sei sehr schade, dass Weinfurtner geht. Er bedankte sich für ihr "unglaubliches Engagement, Begeisterung und Enthusiasmus".
Sonja Weinfurtner kam vom BR in München nach Friedberg
Sonja Weinfurtner kam 2017 vom Bayerischen Rundfunk nach Friedberg. Sie hatte ursprünglich eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau absolviert, arbeitete anfangs als Sekretärin beim BR, wechselte jedoch bald in die Sportredaktion. Schließlich studierte sie nebenbei Tourismus und Betriebswirtschaft und war dann im Eventmarketing tätig.
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