E-Scooter rollen weiter durch Friedberg
In der Bevölkerung sind die Elektro-Roller umstritten. Doch bei jungen Leuten kommen sie gut an.
Ein Jahr ist die Pilotphase der Firma Zeus mit E-Scootern in Friedberg gelaufen. Auch wenn die Elektroroller nicht jedermanns Sache sind, fällt die Bilanz positiv aus und der Stadtrat schloss, wenngleich mit sieben Gegenstimmen, einen Kooperationsvertrag ab.
Zeus selbst zeigt sich mit der Auslastung der Scooter sehr zufrieden; vor allem jüngere Leute nutzen sie. Beschwerden gingen im vergangenen Jahr bei der Stadtverwaltung nur wenige ein. Im Regelfall handelte es sich hierbei um Meldungen falsch abgestellter Scooter. Dies wurde im ersten Halbjahr zeitnah durch ein Einsammeln der Scooter behoben; im zweiten Halbjahr klappte das nicht mehr so gut. Mit dem erneuten Aufstellen der Scooter im Frühjahr soll das Problem aber laut der Firma behoben sein.
Nur ein Unfall mit Elektroroller in Friedberg
Nach Auskunft der Polizei gab es im Versuchszeitraum im Stadtgebiet nur einen Unfall mit einem E-Scooter. Dabei handelte es sich jedoch um ein privates Modell. Auch illegale Apps, die ein gefährliches Austricksen der Geschwindigkeitsregulierung von Scootern ermöglichen, können bei der Zeus-Software nicht eingesetzt werden.
Ohnehin weist das System der Firma, deren Roller dreirädrig sind, einige Besonderheiten auf: Prinzipiell darf man seinen Roller überall abstellen (allerdings gemäß den Regeln der Straßenverkehrsordnung). In Friedberg sind aber mehrere Bereiche als No-Parking-Zonen ausgewiesen. Dort können die Scooter nur in gekennzeichneten Flächen geparkt werden. Falsch abgestellte Scooter werden durch Geldstrafen oder sogar vorübergehenden Sperren des Nutzers geahndet.
Im Winter waren die rund 60 Roller übrigens eingemottet, sollen aber bald wieder aufgestellt werden. Das Geschäftsgebiet der Firma deckt die Kernstadt, Friedberg-West und die Ortsmitten der südlichen Ortschaften Rederzhausen und Ottmaring sowie die nördlich gelegenen Orte Wulfertshausen, Stätzling und Derching ab. Eine Erweiterung des Gebietes in Richtung Bachern wäre nach Angaben der Stadtverwaltung denkbar, wurde bisher allerdings aufgrund mangelnden Interesses noch nicht umgesetzt.
Der Kooperationsvertrag mit der Firma läuft nun für weitere drei Jahre. Bürgermeister Roland Eichmann wies nach Kritik von Wolfgang Rockelmann im Stadtrat allerdings darauf hin, dass die Scooter-Firmen ihre E-Roller auch ohne Zustimmung der Stadt einsetzen dürfen. Vorteil des Kooperationsvertrags ist aus Sicht der Stadtverwaltung, dass so Probleme und Anregungen im Rahmen von Video-Besprechungen angesprochen werden können. So wünscht sich die Stadt einen E-Scooter-Tag in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht.
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