Kampf gegen Wohnungsnot: Jeder Pfennig fürs Siedlerhäuschen
Plus Der 93-jährige Michael Merkle erzählt von der Geschichte der Friedberger Pius-Häusler-Siedlung. Kann die Idee dahinter ein Ansatz für die heutige Zeit sein?
Die neuen Geschichten sind oft die alten, das vergisst man nur in unserer Aufgeregtheits-Gesellschaft. Deshalb ist es gut, sich die Geschichten derer anzuhören, die sich noch erinnern. Einer von ihnen ist Michael Merkle, 93 Jahre. Und es geht um Wohnungsnot. Nicht um die stagnierenden Zahlen im Wohnungsbau, die die Bundesregierung jetzt mit Steueranreizen und Familienförderung anzukurbeln versucht. Sondern um die 1950er-Jahre. In der Nachkriegszeit mit ihren ausgebombten Städten, den Vertriebenen aus dem Sudetenland und Schlesien war der Traum von den eigenen vier Wänden groß - und fast unerfüllbar. Aus diesem Grund erlebten die Siedlergemeinschaften einen Boom. 96 Quadratmeter groß waren die Siedlerhäuschen, die damals in der Friedberger Pius-Häusler-Siedlung errichtet wurden. Für eine vierköpfige Familie wäre das heute knapp, damals lebten die meisten auf 54 Quadratmetern im Erdgeschoss und nahmen in der Einliegerwohnung unterm Dach Flüchtlinge auf.
Grund dafür war auch, 2500 Mark vergünstigtes Darlehen zu erhalten. Das war eine Menge Geld: Merkle verdiente als Schreiner bei Segmüller 1,40 Mark Stundenlohn. 39.000 DM kostete ein Häuschen. Der Grund kam von der Stadt, die Bauträgerschaft lag bei der Bayerischen Landeswohnungsfürsorge. Trotzdem musste jede Familie 12.000 Mark Eigenkapital einbringen - plus 1800 DM an Eigenleistung, was über 1000 Stunden entsprach.
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