Buspendler im Landkreis-Süden sind frustriert und verärgert

VonAnton Schlickenrieder

Nahverkehr Klagen über die neuen Verbindungen kommen vor allem aus Kissings Norden

Kissing/Mering Schulkinder, die es trotz einstündiger Fahrt kaum noch rechtzeitig ins Klassenzimmer schaffen, arbeitende Frauen, die abends gar keine Busverbindung mehr haben und Senioren, die über den Zwang, umsteigen zu müssen, klagen: Die Busfahrt nach Augsburg ist abenteuerlich geworden seit dem neuen Fahrplan. Eine ganze Reihe an Beschwerden haben unsere Redaktion erreicht, in denen als Konsequenz fast einhellig die Ankündigung steht: Man wird wohl aufs Auto umsteigen müssen.

Renate Simonis ist „ein zutiefst verärgerter und frustrierter Kunde.“ Für sie ist es Fakt, „dass es den Menschen im Landkreis deutlich erschwert wird, in die Innenstadt nach Augsburg zu kommen, vor allem den Alten, Gebrechlichen und den Müttern mit kleinen Kindern, denn sie müssen ja mindestens einmal umsteigen.“ Silvia Brönner fühlt sich und ihre Tochter gar „von der Außenwelt abgeschnitten“: Sie wohnt weit weg vom Bahnhof in Kissing. Rein rechnerisch sind es 3,3 Kilometer Luftlinie vom Bahnhof bis zum am weitesten entfernten Haus. Aber auch der Kissinger Norden mit all seinen Neubaugebieten hat ein Problem: Für ihn gibt es praktisch nur die Haltestelle „Gunzenlee“. Die Familie Wunderlich aus der Schwabenstraße ist sich sicher, dass die im Fahrplan angegebene Fahrzeit von 38 Minuten „unrealistisch“ ist. Statt um 6.45 Uhr darf die Tochter, die ins Maria-Ward-Gymnasium geht, jetzt um 6.30 in den Bus steigen.

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