Wie stark steigen die Heizkosten durch den den CO2-Preis?
Seit Anfang des Jahres gilt der CO2-Preis. Das erhöht unter anderem die Heizkosten. Nun sollen auch Vermieter zahlen. Welche Kosten zu erwarten sind.
Die Bundesregierung ist unter Zugzwang, seit das Bundesverfassungsgericht das Klimaschutzgesetz für teilweise verfassungswidrig erklärt hat. Jetzt soll Deutschland früher als geplant klimaneutral werden - im Jahr 2045. Das wohl wichtigste, schon bisher bestehende Instrument auf dem Weg dorthin: der CO2-Preis. 25 Euro pro Tonne beträgt er seit Jahresbeginn. Er soll klimaschädliche Technologien teurer machen, die Attraktivität klimafreundlicher Alternativen im Umkehrschluss erhöhen. So weit, so abstrakt.
Tanken und Heizen wird durch CO2-Preis teurer
Der CO2-Preis wird bei Benzin, Diesel, Heizöl, Gas und Flüssiggas fällig. Bei letzterem sollen sich Vermieter und Mieter jeweils zur Hälfte beteiligen. Der Gedanke dahinter: Zwar hat nur der Mieter Einfluss auf das Heizverhalten, jedoch soll der Vermieter einen negativen Anreiz erhalten, möglichst auf eine moderne und effizientere Heizung umzusteigen. Zudem wollte die SPD Mieter finanziell entlasten.
An der Tankstelle sind die Spritpreise bereits zum Jahresbeginn um sieben Cent beim Benzin, um knapp acht Cent beim Diesel durch den CO2-Preis gestiegen. Beim Heizen merken es nur diejenigen, die ihr Öl oder Gas selbst kaufen. Mieter merken den Aufschlag erst bei der Kostenabrechnung fürs laufende Jahr. Doch welche Kosten schlagen dann zu Buche?
Bei Gasheizungen entspricht eine Kilowattstunde etwa 202 Gramm Kohlendioxid, wie es vom Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland heißt. Ein durchschnittliches, älteres Einfamilienhaus benötigt in der Regel etwa 20.000 Kilowattstunden - was dann Mehrkosten von 120 Euro für den CO2-Preis inklusive Mehrwertsteuer für das Jahr 2021 verursacht.
Der CO2-Preis steigt jedes Jahr
In den Jahren darauf wird es teurer. Bis 2025 steigt der CO2-Preis nach dem bisherigen Plan von 25 auf 55 Euro pro Tonne. Für das Beispielhaus würde das der Berechnung zufolge Kosten von 264 Euro im Jahr 2025 bedeuten. Handelt es sich um eine vermietete Immobilie, tragen Mieter und Vermieter nach den neuen Plänen der Bundesregierung jeweils die Hälfte.
Beim Öl verhält es sich ähnlich. Allerdings liegen die Kosten noch etwas höher, weil bei der Verbrennung sogar 266 Gramm CO2 pro Kilowattstunde anfallen. Demnach fielen bei dem erwähnten Haus im Jahr 2021 158 Euro, im Jahr 2025 sogar 348 Euro mehr an.
Beim Heizöl ist der CO2-Preis teurer
Anders formuliert: Beim Heizöl verursacht der CO2-Preis Mehrkosten von 7,9 Cent pro Liter, beim Erdgas 0,006 Euro pro Kilowattstunde. Der Energiekonzern Eon gibt als Durchschnitts-Gasverbrauch für eine 100 Quadratmeterwohnung für die Heizung und Warmwasser 16.000 Kilowattstunden an. Das entspricht Mehrkosten von 96 Euro.
Für Entlastung sorgen soll eine Senkung des Strompreises durch eine Deckelung der EEG-Umlage sowie Förderungen für energetische Sanierungen.
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Mietwohnung in Eigentumswohnung umwandeln. Dann können die Mieter mal sehen, was eine Wohnung auf dem Wohnungsmarkt kostet... Ach ja, die Nebenkosten fallen trotzdem an...
Mit normalem Menschenverstand hat das ja auch nichts mehr zu tun. Der Mieter verbraucht und der Vermieter beteiligt sich an den Kosten. Damit soll ein negativer Anreiz für den Vermieter geschaffen werden.... Was ist das denn bitte?
Wie von Herrn Köhler bereits geschrieben handelt es sich um eine "Doppelbesteuerung".
Es ist hoch interessant, wie uns das Geld aus der Tasche gezogen wird. In keinem Bericht wird erwähnt, dass unter anderem bei dem CO2 Preis, wie auch bei allen anderen staatliche Abgaben, die Mehrwertsteuer zusätzlich zu bezahlen ist. Dies bedeutet meines Erachtens eine Doppelbesteuerung.