Brand absichtlich gelegt
Türkeifeindlicher Racheakt von Frauen
Zu der versuchten Brandstiftung an einem türkischen Lebensmittelmarkt in Ichenhausen ist inzwischen ein Bekennerschreiben im Internet aufgetaucht. Vergangene Woche hatten ein oder mehrere Täter in der Nacht von Donnerstag auf Freitag offenbar selbst gebastelte Molotowcocktails gegen die Schaufensterscheibe des Geschäfts in der Günzburger Straße geworfen. Die Brandsätze durchschlugen die Scheibe aber nicht, wie die Polizei mitteilte. Sie entzündeten sich, blieben aber vor dem Geschäft liegen. Die Kriminalpolizei Neu-Ulm übernahm die Bearbeitung und ermittelte zunächst in alle Richtungen. Inzwischen bekannten sich Verfasser, die sich als „apoistische junge Fraueninitiative Bayern“ bezeichnen, im Internet zu der Tat. Als Grund gaben sie einen Racheakt an. Mit der Tat sollten Handlungen des türkischen Staates gegen die kurdische Bevölkerung in der Türkei gesühnt werden. Der Anschlag in Ichenhausen ging dank mehrerer glücklicher Zufälle ohne großen Schaden aus. Eine Nachbarin bemerkte das Feuer und informierte den Ladeninhaber, der den Brand selber löschen konnte. Der Schaden hielt sich deshalb in Grenzen und wird auf etwa 500 Euro geschätzt. Zeugen, die Angaben zur Tat oder zur Bekennergruppe machen können, erreichen die Polizei unter 0731/8013-0. (zg)
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