Robatherm verlagert Sitz nach Jettingen-Scheppach
Das Burgauer Traditionsunternehmen verlegt fast alle Jobs und Gewerbesteuern auf die andere Seite der A8 nach Scheppach. Was sagt das über den Standort Burgau aus?
Es ist für Burgau fatal: Der Bauausschuss Jettingen-Scheppach hat vor zwei Wochen mit dem Ja zur Ansiedlung weiterer Teile des Unternehmens Robatherm den Weg für eine fast vollständige Verlagerung frei gemacht. Denn wenn die Firma voraussichtlich im Sommer 2018 ihr neues Verwaltungsgebäude auf dem Betriebsgelände an der Autobahn im Ortsteil Scheppach bezieht, wird das Burgauer Traditionsunternehmen im Grunde genommen genau das nicht mehr sein. Denn während es auf der anderen Seite der A8 dann gut 500 Arbeitsplätze haben wird, bleiben in der Markgrafenstadt nur 60 in der Produktion übrig. 120 Verwaltungsjobs und damit der Sitz werden abwandern. Gut 80 Prozent der Gewerbesteuer wird dann in Jettingen-Scheppach gezahlt, jährlich soll es ein siebenstelliger Betrag sein. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 hatte Robatherm noch 350 Stellen in Burgau.
In einem Interview mit unserer Zeitung hatte der Geschäftsführende Gesellschafter Albert Baumeister 2013 gesagt, dass der Hersteller raumlufttechnischer Geräte viel zu lange mit Burgau verbunden gewesen sei: „Dass die Stadt kein Interesse an uns zeigte, war das Beste, was sie tun konnte. Dagegen hat uns die Marktgemeinde Jettingen-Scheppach unglaublich unterstützt – ganz anders als Burgau.“ Auch jetzt sagt Baumeister, dass es seit Jahren keine Gespräche mehr mit Bürgermeister Konrad Barm gegeben habe. Dabei sucht das Unternehmen nach wie vor Flächen – „Burgau brauchen wir (dafür) nicht mehr“. In Jettingen-Scheppach soll hingegen auch künftig weiter investiert werden. Baumeister betont, dass er nicht nachtragend sei, doch letztlich wirkt sich heute aus, dass die Stadt vor einigen Jahren der nach Expansionsflächen suchenden Robatherm keinen adäquaten Platz anbieten konnte, das persönliche Gespräch offenbar gefehlt und der damalige Vize-Bürgermeister Hermann Mühlbauer, heute noch immer Ratsmitglied, mit einem Satz Vertrauen verspielt hatte: „Zugvögel soll man ziehen lassen.“
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