Zwei Lebenswege führen nach Günzburg
Im Landkreis Günzburg betreuen Integrationsbegleiter Migranten im Alltag. Wie eine Britin einem jungen Nigerianer geholfen hat, sein Leben in Deutschland zu bewältigen.
Günzburg Heute ist Internationaler Tag der Migranten. Im Landkreis Günzburg kümmert sich Integrationslotsin Antje Mühlenbein vom Landratsamt darum, dass sich Migranten im alltäglichen Leben zurechtfinden. Dabei helfen ihr 31 Ehrenamtliche, sogenannte Integrationsbegleiter. Eine von ihnen ist Janet Craig aus Großbritannien. Sie kümmert sich um Eben Giver, einen 21-jährigen Nigerianer. „Die beiden sind ein gutes Beispiel dafür, wie vielfältig Migration ist und dass auch Menschen mit Migrationshintergrund anderen Migranten helfen“, sagt die Koordinatorin des Projekts.
Craig und Giver haben einen Migrationshintergrund
Craig wanderte Ende der 1970er Jahre nach Deutschland aus, eines Freundes wegen. Eben Giver stieg an der libyschen Küste in ein Boot, weil er sich als 17-jähriger Christ in Nigeria nicht sicher fühlte. Festen Boden unter den Füßen hatte Giver nach der Seeüberfahrt 2015 in Italien, von dort gelangte er nach Rosenheim und später nach Günzburg, erzählt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Seitdem lebt er hier in einer Flüchtlingsunterkunft. Den jungen Mann und Janet Craig verbindet ein Migrationshintergrund – auch wenn ihre Lebenswege nicht vergleichbar sind, wie Craig sagt. Sie ist Akademikerin, praktizierte in Großbritannien und später in Günzburg als Logopädin. In den vergangenen Jahren gab sie Deutschkurse für Ausländer. „Ich weiß, wie es ist, die Spielregeln nicht zu kennen“, sagt die Rentnerin.
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