Umfrage: Das wünschen sich die Jugendlichen in Babenhausen
Kinder und Jugendliche in Babenhausen hatten die Möglichkeit, ihren Heimatort zu bewerten: Was ist gut, was geht besser? Das sind die Ergebnisse (mit interaktiver Grafik).
Was gefällt den Kindern und Jugendlichen an Babenhausen - und was weniger? Welche Ideen haben sie, um ihren Heimatort lebenswerter zu machen? Um das herauszufinden, haben der Jugendbeauftragte im Marktrat, Michael Sell, und seine Stellvertreterin Sandra Neubauer eine Online-Umfrage gestartet. An die 200 Antworten sind am Schluss zusammengekommen. Hier sind die Ergebnisse.
Wie berichtet, möchte der Marktrat die Partizipation der jungen Babenhauser verbessern - auch, um ihre Neugier auf die Kommunalpolitik zu wecken. Ein Jugendparlament und eine Jungbürgerversammlung sind Ideen. Weil ein Treffen derzeit nicht so einfach möglich ist, war der erste Schritt eine Online-Umfrage. Kinder und Jugendliche wurden zwischen Fasching und Ostern über die örtlichen Schulen und Vereine darauf aufmerksam gemacht. "Die Links wurden mehr als 1000-mal verteilt. 187 Antworten kamen zurück", berichtete Michael Sell, der als Leiter der Jugendbildungsstätte im Ort Erfahrung in der Jugendarbeit hat.
Die größte Altersgruppe, die mitgemacht hat, bilden die Zwölf- bis 14-Jährigen. Die meisten Befragten gaben an, selbst in Babenhausen zu wohnen. Drei Viertel sind Mitglied in einem Verein, zum Beispiel im TSV oder Musikwerk Babenhausen (Mubab). Das Jugendzentrum des Kreisjugendrings Unterallgäu an der Frundsbergstraße, "Juze" genannt, ist den meisten zumindest bekannt.
Etwa zwei Drittel der Teilnehmer können sich vorstellen, auch nach der Schulzeit in Babenhausen zu wohnen oder dorthin zurückzukehren. Die Heimatverbundenheit hängt bei vielen mit der Familie und Freunden zusammen. Einige meinten schlicht: "Es gefällt mir hier." Dabei konnten die Kinder und Jugendlichen auch in eigenen Worten mitteilen, was sie besonders an Babenhausen schätzen. Spitzenreiter ist hier der Baggersee, was nicht überrascht, denn der Rothdachweiher ist im Sommer gut besucht. Zu den fünf häufigsten Antworten gehören außerdem die Eisdiele und die Schulen, gefolgt von den Sportplätzen und Geschäften im Ort.
Interessant für die Entscheidungsträger dürfte sein, was der jungen Generation im Fuggermarkt fehlt: Die Befragten nannten am häufigsten "Spielplätze für Ältere", zum Beispiel zum Basketballspielen, Klettern oder Skaten. Fast genauso oft gaben sie an, allgemein "Treffpunkte" zu vermissen. Eine gute Nahverkehrsanbindung sowie Kneipen für junge Leute und ein Schwimmbad gehören ebenfalls zu den Top fünf der Dinge, die den Heranwachsenden im Ort fehlen.
Wie möchten sich Jugendliche einbringen?
Wie jugendfreundlich ist Babenhausen? Das durften die Befragten auf einer Skala von eins (weniger gut) bis zehn (sehr gut) bewerten. Ein Durchschnitt von 5,6 ist das Ergebnis. Ebenfalls mit einer Zahl zwischen eins und zehn konnten die Teilnehmer zum Ausdruck bringen, wie sehr sie ihrer Meinung nach eigene Ideen und Anliegen einbringen können. Hier liegt das durchschnittliche Ergebnis nur bei 3,8. Das soll sich künftig ändern.
Während zwar rund die Hälfte die Antwortmöglichkeit "Ist mir egal" gewählt hat, möchte etwas mehr als ein Drittel der Befragten mehr an Entscheidungen in Babenhausen beteiligt werden. Die meisten würden sich gerne in einem Verein oder in der Schule einbringen. Etwa 25 Befragte können sich laut Umfrage vorstellen, sich in einem Jugendparlament zu beteiligen. Das sind mehr als bei der Option Jungbürgerversammlung. Sich in einer Partei oder im Marktrat zu engagieren, kommt hingegen nur für die wenigsten infrage. Ein eigener Vorschlag ist eine Bürgermeister-Sprechstunde.
An den Ergebnissen der Jugendumfrage wollen Michael Sell (CSU) und Sandra Neubauer (Grüne) anknüpfen. Sie planen ein Treffen mit Jugendlichen und in der Jugendarbeit Engagierten, um gemeinsam Möglichkeiten zu finden, Wünsche umzusetzen. Das Motto solle lauten "Kreativität fördern und fordern". Zweiter Bürgermeister Dieter Miller (Freie Wähler) regte an, jeweils auch ein Mitglied der fünf Fraktionen im Marktrat einzuladen.
Die Umfrage erhielt viel Lob. Sonja Henle (CSU) sprach von einem "guten Anfang". Dass die Bereitschaft da ist, etwas zu bewegen, sei beispielsweise in den Schulen spürbar. Auch Beispiele dafür, wie die Marktgemeinde die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung verbessern will, wurden genannt: Die BMX-Bahn südlich des Schulzentrums wird gerade umgebaut. Außerdem beschloss das Gremium in der Sitzung, einen Abenteuer-Spielplatz am Gänsberg zu bauen.
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