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  3. Doppelmord in Altenstadt: Tochter erzählt: So fand sie die Leiche ihrer getöteten Mutter

Doppelmord in Altenstadt
13.02.2024

Tochter erzählt: So fand sie die Leiche ihrer getöteten Mutter

Im beschaulichen Untereichen ereignete sich vor knapp einem Jahr das grausame Verbrechen: Patrick und Julia O. sollen aus Habgier seine Eltern getötet haben.
Foto: Franziska Wolfinger

Ein glückliches Paar liegt im eigenen Blut: Im Prozess um den Altenstadter Doppelmord schildert die Tochter der Getöteten den schlimmsten Tag ihres Lebens.

Der Prozess um den Altenstadter Doppelmord geht weiter. Der sechste Verhandlungstag dürfte der schwerste für die Tochter und den Sohn der getöteten Monika O. sein, die als Nebenklägerin und Nebenkläger an dem Prozess teilnehmen. Die beiden schildern dem Gericht, wie sie die Ereignisse vom 22. April 2023 erlebt haben – der Tag, an dem sie erfahren mussten, dass ihre Mutter und deren Mann getötet wurden. Die Tochter und ihr Lebensgefährte hatten die Leichen gefunden.

Tochter des Mordopfers leidet bis heute unter dem Verlust

"Nein, mir geht es nicht gut", antwortet die 29-jährige Tochter dem Anwalt, der sie im Prozess nach ihrem seelischen Zustand knapp ein Jahr nach dem schrecklichen Tag fragt. Bis heute sei sie in psychotherapeutischer Behandlung. Panikattacken begleiteten sie in den Wochen und Monaten nach dem 22. April des vergangenen Jahres, berichtet sie.

Die junge Frau ist sichtlich mitgenommen, als sie mitten im Sitzungssaal 132 des Memminger Landgerichts sitzt und über den schlimmsten Tag ihres Lebens spricht. Dabei hatte dieser Samstag für die junge Mutter ganz normal angefangen. Sie unternahm einen Spaziergang mit ihrem sieben Monate alten Sohn, war einkaufen auf dem Wochenmarkt in ihrer Heimatstadt Laupheim. Eine Wendung nahm der Tag dann mit dem Anruf einer Angestellten aus dem Spielwarengeschäft ihrer Mutter. Denn die war an diesem Tag nie im Laden in Laupheim angekommen und antwortete weder auf Anrufe noch Textnachrichten. "Erst da fiel mir auf, dass meine Mama an dem Vormittag auch zwei WhatsApp-Nachrichten von mir nicht beantwortet hatte. Das war ganz untypisch für sie."

Tochter und Verlobter finden die Leichen des Ehepaares

Von der Sorge um ihre Mutter und deren Ehemann Karl O. getrieben, machte sie sich mit ihrem Verlobten auf den Weg zum Wohnhaus der beiden im Altenstadter Ortsteil Untereichen. Sie vermutete einen medizinischen Notfall, schließlich sei Karl O. krank gewesen. Als auf ihr Klingeln niemand reagierte, öffneten die beiden mithilfe einer Scheckkarte die Haustür. Ihre Tränen kann die 29-Jährige im Gerichtssaal nun nicht mehr zurückhalten. "Mein Freund ist nach oben gegangen, ich Richtung Wohnzimmer. Ich habe nach meiner Mutter gerufen und bekam keine Antwort. Als ich zurück auf den Flur und Richtung Treppe ging, kam mein Freund mir schon entgegen. Er hat gesagt: 'Bleib hier, geh nicht hoch.'" Sie sei dann aber trotzdem nach oben gegangen, ins Schlafzimmer des Ehepaares. "Direkt vor mir auf dem Boden lag meine Mama in einer großen Blutlache." Dass auch die Leiche von Karl O. hier lag, habe sie gar nicht wirklich registriert, gab die Frau zu. Sie erinnere sich nur an die Beine, die vom Bett herabhingen. "Ich habe in dem Moment nur meine Mama gesehen."

Vor dem Landgericht Memmingen ist der Prozess zum Doppelmord in Altenstadt gestartet. Die Angeklagten verdecken ihre Gesichter.
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Doppelmord in Altenstadt: Die Fotos vom Prozessauftakt am Landgericht Memmingen
Foto: Karl-josef Hildenbrand

Der Vorsitzende Richter Bernhard Lang stellt ihr danach viele Fragen – über die Ehe ihrer Mutter mit Karl O., über das Verhältnis zum Stiefbruder Patrick O. und dessen Frau Julia, die als Mordverdächtige mit im Sitzungssaal sitzen, über den Streit zwischen Patrick O. und seinem Vater und ob sie einen Suizid – denn so hatte die brutale Tat verschleiert werden sollen – für möglich halte. Letzteres verneint die junge Frau. Zum einen sei sie zunächst überzeugt gewesen, dass als Täter nur der gewalttätige Ex ihrer Mutter infrage kam. Zum anderen seien ihre Mutter und Karl O. ein glückliches Paar gewesen. 

So glücklich waren Karl und Monika O. in ihrer Ehe

Sie zeichnet das Bild eines mitten im Leben stehenden Paares, das gern Urlaub am Gardasee – "immer im gleichen Hotel" – gemacht hatte, das jeden Sonntag die Altenstadter Eisdiele besucht und bei gutem Wetter gern einen Ausflug mit dem Cabrio unternommen hatte. "Ich war froh, dass meine Mama den Karl kennengelernt hatte. Ich war froh, dass sie endlich wo angekommen ist, wo sie glücklich sein kann, und ich hatte das Gefühl, dass Karl meine Mutter abgöttisch geliebt hatte und alles für sie getan hätte."

Ein Ehepaar ist in seinem Haus in Altenstadt-Untereichen von Angehörigen tot aufgefunden worden. Die Polizei geht von einer Gewalttat aus und sucht vor Ort weiter nach Spuren.
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Getötetes Ehepaar in Altenstadt-Untereichen: Die Fotos vom Tatort
Foto: Franziska Wolfinger

Ihren Stiefbruder und seine Frau beschreiben sie sowie ihr Bruder und ihr Lebensgefährte, die ebenfalls als Zeugen geladen sind, als etwas verschroben. Bei Familienfeiern seien sie nur sehr selten zugegen gewesen, Patrick O. habe mehr Interesse an seinen Autos als an seinem eigenen Kind gezeigt. Übereinstimmend berichten die drei, wie auffällig schnell nach dem Tod des Ehepaares Patrick und Julia O. die Themen Geld und Erbe angesprochen hatten, sogar nach den Einnahmen aus dem Spielwarengeschäft von Monika O. hätten sich die beiden erkundigt. 

Die Schilderungen der jungen Frau machen deutlich, was im juristischen Alltag zwischen wissenschaftlich klingenden Gutachten und abgeklärten Aussagen der polizeilichen Ermittler oft zu kurz kommt. Hier wurden zwei Menschen auf grausame Weise aus der Mitte ihrer Liebsten gerissen, die sie noch immer schmerzlich vermissen. "Ich musste den ersten Geburtstag meines Sohnes ohne meine Mama feiern, und ich muss jetzt meine Hochzeit ohne meine Mama feiern", sagt die junge Frau mit tränenerstickter Stimme im Gerichtssaal. Ihre Hochzeit sollte eigentlich schon im Juni 2023 stattfinden – sechs Wochen, nachdem ihre Mutter ermordet worden war. "Das haben wir natürlich abgesagt."

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13.02.2024

„Ein glückliches Paar liegt im eigenen Blut“,
so im Untertitel

Gehtś noch, kann ich mir nicht verkneifen, zu fragen . . . .