Benefizkonzert: Gospel endet im großen Amen

Sie hatten Osterbergs Turnhalle zum Klingen gebracht und Zuhörer zum Mitgehen. Aber das eigentlich Besondere am Benefizkonzert mit dem Christall Gospelchor aus Memmingen, dem Ensemble „Gospel 4 You“, sowie der Lobpreisband Altenstadt war die Anwesenheit von Bettina Dempfle als der Begünstigten. Sie ist vor einem Jahr vom Zug erfasst und schwer verletzt worden. Die unmittelbare Verbundenheit zu den Themen der Songs, die das Leben preisen, war gegeben. Dem Konzert, von Osterbergs Gospelsängerin Doris Käufler organisiert, wäre ein volles Haus zu wünschen gewesen, doch etliche Plätze blieben leer.

„Für mich ist Bettina noch einmal auf die Welt gekommen“, sagte Käufler, „dafür hat ihr Gott die Beine genommen.“ Solche Gedanken gehen der Frontsängerin und Solistin bei „Born Again“ (das heißt wiedergeboren) durch den Sinn. Und fanden so mitreißend wie ergreifend im Jubel ihrer Stimme Ausdruck. Weitere Songs von Gospel 4 You wie „We’ve come to worship“ oder „Oh Happy Day“ drückten alles aus, vom schwarzen Soul bis zur verklärenden Hoffnung, geschaffen für Schicksale wie von Bettina Dempfle.

Den Abend eröffnet hatte die rund 30 Sänger starke Lobpreisband aus Altenstadt. Darunter auch Mitglieder aus Osterberg und somit Dempfles Umfeld. „Vergiss es nie, dass du lebst“ oder „Manchmal brauchst du einen Engel“ hießen die Lieder der Gruppe, die sie in Begleitung einer Band unter Regie von Irene und Wolfgang Müller schwungvoll vorbrachten. Bilder auf der Großleinwand regten zur visuellen Umsetzung des Gehörten an. Zugaben wurden eingefordert und der Chor verabschiedete sich mit gesungenen Segens- und Friedenswünschen. Den Schwerpunkt des Abends bildete, allein durch seine Stimmgewalt, der Gospelchor Christall aus Memmingen unter Leitung von Susanne Heinle-Mark und Ralph Weidhaas. Wiederum übernahm Doris Käufler den Auftakt und stellte ihre wandlungsfähige Stimme mit langem Atem unter Beweis. Bei wechselnden Soli und mit Walter Baur am Klavier boten rund 35 Sänger Lob- und Segenslieder wie „He’s Just A Prayer away“ (Er ist nur ein Gebet weit entfernt) oder „Sweet Jesus“. Ihr mehrstimmiger Gesang mit wechselnden Solisten füllte die Halle, der Funken sprang über und alles schien in Bewegung. Angesichts der aufgeheizten Stimmung drinnen und schwüler Temperaturen draußen bat Käufler, anstatt von Zugaben den Abend mit einem gemeinsamen Segenslied ausklingen zu lassen. Ein zu Herzen gehendes Konzert endete mit großartigem melodischen Amen.