Von Bauplätzen und neuen Traktoren
Rund 80 Unterrother haben auf ihrer Bürgerversammlung wenig zu meckern
Es fiel Bürgermeister Gerhard Struve nicht schwer, seinen Zuhörern über die zurückliegenden zwölf Monate Rechenschaft abzulegen – denn es war ein gutes Jahr. Vieles wurde umgesetzt und manches nochmals rechtzeitig verschoben. Etwa 80 Unterrother waren in den Gasthof Linde gekommen – mehr zum Zuhören als zum Meckern – wie sich nach den Ausführungen, unterstützt von aktuellen Bildern und Grafiken auf der Leinwand, herausstellte.
Die anschließenden Fragen waren dann auch eher persönlicher Art, wenngleich sie zu den Themen passten. Gerhard Dornberger, einer der auf 450-Euro-Basis angestellten Gemeindearbeiter, wünschte sich einen Ersatz für den alten Gemeinde-Traktor. Struve zeigte Verständnis und erinnerte daran, dass andere kleine Orte vor ähnlichen Problemen stünden. „Wir werden uns mit Oberroth unterhalten, inwieweit Geräte oder Zusatzteile gegenseitig ausgeliehen werden können.“ Ein gemeinsamer Bauhof werde nicht angestrebt.
Erich Heuberger wollte wissen, ob nach der bevorstehenden Vereinsheimsanierung auch das Umfeld mit Dorffestgelände verschönert werde. Struve wollte das für einen späteren Zeitpunkt nicht ausschließen: „Ich gebe zu bedenken, dass noch mehrere Kieswege auf Verschönerung warten, aber für ein Herrichten Anlieger zu 90 Prozent an den Kosten beteiligt werden können.“ Zum Thema verschobener Abriss des alten „Löwen“ meldete sich Walter Weißenhorn zu Wort. Unabhängig von der noch offenen Geländegestaltung könnte der „Löwe“ doch sofort abgerissen werden: „Dann wäre der Schandfleck beseitigt.“ Struve hielt dagegen, dass ein leerer Platz ohne Fortsetzungsplanung im Ort nicht gut sei.
Die Pläne zur Gestaltung der Fläche waren beim beauftragten Architekten schon fortgeschritten, als der Gemeinderat aus Kostengründen die Notbremse zog. Das Projekt habe auch im nächsten Jahr noch Zeit, so Struve. Auch die Weiterentwicklung des im Herbst mit zwei Firmen eröffneten Gewerbegebiets macht heuer Pause. Da es derzeit keine Interessenten gibt, ist der auf 600000 Euro veranschlagte Weiterbau mit erforderlicher Abbiegespur, Regenrückhaltebecken und Erhöhung der Arnold-Butzbach-Straße auch auf 2016 verschoben.
„Dann ist die Gemeinde auch so weit“, so Struve, „sich einen kleinen Kredit leisten zu können.“ Denn dann werde Unterroth schuldenfrei sein. Im Vorjahr wurde vieles erreicht, was den Ort heuer voranbringt. Zum Beispiel die begonnene Erschließung des vierten und letzten Abschnitts im Baugebiet Staigweg Ost. Von 17 Bauplätzen sind acht verkauft und zwei reserviert, sodass Struve jetzt auch für einheimische Bauwerber reservieren will, die erst in zwei oder drei Jahren bauen. Bis Juni/Juli sollen die Arbeiten fertig sein. „Fast geräuschlos“, lobte der Bürgermeister, hätten die Lechwerke zwei KV-Leitungen, und wo nötig noch zusätzliche Leerrohre, quer durch den Ort verlegt und dabei fast alle Gehwege wieder hergestellt. Die Trassen führen von der Linden- zur Schattenweiler Straße in Höhe Weiherweg sowie vom Gasthaus Blum bis zum Kapellen-, beziehungsweise Staigweg, wodurch sich die oberirdische Leitung vom Kapellenweg zur Staatsstraße erübrigt.
Die Ziele heuer heißen Vereinsheimsanierung und Anbau des Feuerwehrhauses. Struve dankte für die große Unterstützung seitens der Mitbürger aber auch Gemeindemitarbeiter: Das sind Franz Riedmiller, Gerhard Dornberger, Erich Heuberger sowie Heike Dreier für Hausmeisterdienste und Blumenpflege, ebenso wie Anita Ulbrich. Zu den ehrenamtlichen Tätigkeiten im Ort zähle auch der Betrieb des Wertstoffhofes mit Unterstützung von Männergesang- und Veteranenverein. Samstags sei dort ein richtiger Umschlagplatz für Neuigkeiten: „Wer mich sprechen will, trifft mich am besten dort“, schloss der Schultes humorvoll.
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