Schluckt die Biogasanlage auch Speisereste?
Anlieferung in Jedesheim prüfen. Sperrmüllentsorgung unverändert
Illertissen Die Form der Sperrmüllentsorgung bleibt in Illertissen unverändert, bei der Biomülltonne gibt es geringfügige Änderungen. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss mit jeweils deutlichen Mehrheiten beschlossen.
In der Debatte um die Abfuhr des Biomülls tat sich ein neuer Aspekt auf. Auf einen Antrag von Rat Dieter Baur hin soll die Verwaltung prüfen, ob der Biomüll nicht auch bei der neuen, privat betriebenen Biogasanlage in Jedesheim angeliefert werden könnte. Bisher fahren die Unternehmen Knittel und Käßmeyer den Illertisser Biomüll zu Käßmeyers Kompostieranlage bei Erkheim (Unterallgäu). Müssten die Mülllaster nur bis Jedesheim fahren, wäre das für die Stadt kostengünstiger und obendrein umweltfreundlicher, meinte Baur.
Dies, so Markus Weiß, könnte frühestens Mitte 2013 geschehen, wenn bestehende Verträge ausgelaufen sind. Außerdem gab der Kämmerer zu bedenken, dass im Genehmigungsverfahren für die Biogasanlage die Verarbeitung von Speiseresten – obwohl möglich – ausgeschlossen worden sei. Weiß wies auf die Problematik hin, die die Lagerung der Lebensmittelabfälle bei der Biogasanlage mit sich bringe. Der Ausschuss folgte aber einstimmig Baurs Antrag, Chancen einer Anlieferung in Jedesheim prüfen zu lassen. Keine Angst, über neue Müllgebühren hat der Ausschuss noch nicht debattiert. Dies kann laut Kämmerer frühestens im Dezember geschehen, wenn der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises seine Gebührenkalkulation veröffentlicht. Zunächst hatte die Illertisser Stadtverwaltung nur verschiedene Modelle zur Verbesserungen bei der Biotonne und der Sperrmüllabfuhr geprüft und dem Ausschuss vorgelegt. Unter anderem stand eine kostenlose Abholung von Sperrmüll zur Disposition. Die Räte waren in Mehrheit dagegen. Sie fürchteten, Auswärtige könnten dann die Illertisser Sammlungen dazu nutzen, ihren Sperrmüll auf bequeme Art und Weise zu entsorgen. Wolfgang Ostermann hätte den Bürgern gerne je Restmülltonnen eine jährliche Freimenge von zwei Kubikmetern eingeräumt und Bürgermeisterin Marita Kaiser wollte sich für eine Sperrmüllabholung mit Gebühr aussprechen. Der Rest des Ausschusses hielt aber an der bestehenden Regelung fest. Das heißt, die Bürger können zweimal jährlich ihren Sperrmüll am Wertstoffhof anliefern und bezahlen dafür 20 Euro je Kubikmeter. Kleinmengen sind frei.
Die Biotonne bleibt für Illertisser Haushalte kostenfrei, ihre Größe aber an die Restmülltonne, über die die Gebühren kalkuliert werden, gekoppelt. Neu ist: Wer künftig eine größere Biotonne haben will, bekommt diese gegen Gebühr.
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