Zum Tag der Nachbarn:Krisen, Feste und Erinnerungen
Heute ist Tag der Nachbarn: Dabei sollen die Menschen von nebenan gefeiert werden. Wir haben die schönsten Geschichten aus der Region gesammelt.
Mit unseren Nachbarn teilen wir nicht nur den Wohnort, sondern oft viel mehr. Man kennt sich, schätzt, sich – und hilft sich: Sei es im Garten, bei Reparaturen am Haus oder vielleicht auch durch besonders schwere Zeiten. Das alles wird heute am Tag der Nachbarn, der von der Stiftung „nebenan“ ins Leben gerufen wurde, in ganz Deutschland gefeiert. Unsere Zeitung hat Geschichten aus dem Landkreis über die Menschen von nebenan zusammen getragen.
Eine, die in ihrer Nachbarin einen ganz besonderen Menschen gefunden hat, ist Karin Gaile aus Altenstadt. Vor vier Jahren zog Martina Wiedner mit ihrem Ehemann ins Haus nebenan ein. „Nach drei Tagen ist sie schon bei mir auf der Matte gestanden“, erzählt Gaile. Daraufhin hätten sich die beiden angefreundet. Wirklich intensiv wurde die Freundschaft aber erst durch einen heftigen Schicksalsschlag. Im vergangenen Jahr hatte Gailes Sohn einen Unfall mit seinem Quad, lag daraufhin sechs Wochen im Koma. Wiedner war es, die der Mutter die Nachricht über den Unfall überbrachte. „Sie war einfach für mich da und hat immer und überall geholfen.“ Seitdem seien die beiden wie Schwestern – und Vater Heinz, der mit seiner Tochter im Haus wohnt, sei fürWiedner „zu einem Vaterersatz“ geworden. Jeden Tag treffen sie sich, sitzen im Garten und leben ihre Freundschaft.
Wie wichtig gegenseitige Unterstützung in einer Nachbarschaft ist, weiß Centa Görmiller aus Vöhringen besonders gut. Seitdem die 85-Jährige vor acht Jahren eine Steintreppe hinunterfiel und sich dabei einen siebenfachen Bruch zuzog, ist sie gehbehindert. Die 46 Stufen zu ihrer Wohnung im Mehrfamilienhaus sind für sie eine kaum zu überwältigende Hürde. Deshalb ist die Rentnerin so dankbar für all ihre Nachbarn, besonders für Familie Meiners. Denn die unterstützen sie im täglichen Leben: „Sie helfen mir beim Kochen, beim Einkauf, bringen mir sogar jeden Morgen die Zeitung hoch und hängen sie mir an die Tür, damit ich mich nicht bücken muss.“
Voll des Lobes sind auch Barbara und Erwin Jung. Wegen ihres Umzugs nach Untereichen vor einigen Monaten mussten sie „einen super Nachbar“ in Illerberg zurücklassen. 34 Jahre lang wohnten sie dort. Thomas Miller habe sich immer gekümmert und sei immer zur Stelle gewesen. Egal, ob es um Beratung wegen eines neuen Computers oder Handys ging. Oder ums Räumen des Gehwegs im Winter. Miller stand bereit. Er habe sich sogar um das Haus gekümmert, wenn die Familie im Urlaub war. Auch jetzt, wo das Ehepaar Jung nicht mehr in Illerberg wohnt, hätten sie noch Kontakt zu ihrem ehemaligen Nachbarn. Und auch heute berät er sie noch immer gern.
Gute Nachbarschaft heißt aber nicht nur, dass man sich gegenseitig hilft. Auch Feste gehören dazu. Von solchen erzählen Veronika und Hans Pomoriski aus Illertissen. Mittlerweile wohnt das Ehepaar, beide sind über 80, in einem Mehrfamilienhaus. Dort sei es einfacher für sie, des Alters wegen. Früher wohnte die Familie in einem eigenen Haus in der Vöhlinstraße. 40 Jahre sei das her. Die jährlichen „Steigfeste“ werden sie aber nie vergessen. „Damals ist die ganze Straße zusammen gekommen. Alle haben mitgeholfen und ein großes Fest veranstaltet“, erzählt die Frau. An den oft langen Abenden habe einer der Nachbarn manchmal sogar mit der Ziehharmonika gespielt und dazu gesungen. „Es war einfach wunderbar dort.“ Irgendwann musste das Paar jedoch umziehen. Dann ging es für einige Jahre in die Spitalstraße. Auch dort gab es tolle Nachbarn: „Da haben wir Christl und Konrad getroffen. Wir hatten eine wunderbare Zeit mit ihnen. Ich bin ihnen sehr dankbar“, sagt Pomoriski. Heute, so die Rentnerin, leben von den Nachbarn von damals nur noch wenige. Die Erinnerungen aber bleiben: Die gemeinsamen Feste werde sie nie vergessen.
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