Immer mehr Geschäfte öffnen Schwörmontag bis 20 Uhr

VonDaniela Hungbaur

Für die einen ist der Schwörmontag der traditionelle Ulmer Feiertag, an dem ab Mittag die Geschäfte ruhen und Feiern in der Innenstadt angesagt ist. Für zahlreiche Händler aber ist es ein wichtiger Geschäftstag, da, wie im vergangenen Jahr schon, auch heuer der 23. Juli mit dem Start des Sommerschlussverkaufes zusammenfällt.

"Es ist schade, dass die Tradition in Ulm bröckelt", sagt City-Managerin Anna-Maria Dietz. Sie hat aber auch Verständnis für die Einzelhändler, denen durch die Schließung gerade am Starttag des SSV viel Umsatz verloren gehe. Auch sei die Lage des Geschäftes entscheidend. So würden Häuser rund um den Münsterplatz sich sicherlich weniger für eine längere Öffnungszeit entscheiden als Geschäfte etwas außerhalb der Feiermeilen.

"Tradition ist nicht das Schließen der Geschäfte um 14 Uhr", betont Torsten Kruse, Geschäftsleiter von Galeria Kaufhof in Ulm. "Das wäre hochgradig traurig." Die Entscheidung, im vergangenen Jahr trotz des Beginns des Sommerschlussverkaufes am Nachmittag das Geschäft zu schließen, "hat uns richtig Geld gekostet". Dies könne sich der Einzelhandel schlicht nicht mehr leisten, "denn so rosig geht es uns nicht, wir müssen schauen, wo wir unsere Umsätze herbekommen". Und hierfür seien die Kunden auch aus dem Umland entscheidend, erklärt Kruse, der Rückendeckung von seinem Kollegen Ulrich Weimann, Geschäftsleiter von C&A Ulm, bekommt. 30 Prozent des Umsatzes werde mit Kunden aus dem Umland gemacht, sagt Weimann. Viele von ihnen nehmen aber den weiteren Weg nach Ulm eben nicht in Kauf, um beim Nabada dabei zu sein, sondern um einzukaufen.

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