Schulanfang: Polizei auf Raser-Jagd

Jennifer Oberhäuser hat den Finger am Abzug. Ein Auge ist leicht zugekniffen, mit dem anderen nimmt sie den silbernen Mittelklassewagen, der den Illertisser Schlossberg hinauffährt, ins Visier. Der Strahl der Laserpistole richtet sich genau auf das Nummernschild.

In roten Buchstaben erscheint eine Zahl auf der Anzeige des Geräts, das auf einem Stativ montiert ist. 65 Stundenkilometer, so schnell ist der Wagen unterwegs. Erlaubt sind aber innerorts nur Tempo 50. Die junge Polizistin gibt ihrem Kollegen Markus Burkart ein Zeichen. Mit der Kelle winkt der Beamte das silberfarbene Auto zum Straßenrand.

Überall in der Region hat die Polizei in diesen Tagen die Jagd auf Tempo-Sünder verstärkt. Denn jetzt, nach dem Ende der Ferien, sind auf den Straßen wieder viele Kinder auf dem Weg in die Schule oder den Kindergarten - oft noch unerfahren im lebensgefährlichen Straßenverkehr. Roland Marz, bei der Polizeiinspektion Illertissen für den Bereich Schulwegsicherheit zuständig, berichtet, dass in den vergangenen Tagen etliche Raser ertappt worden sind - in Illertissen, Bellenberg und Vöhringen ebenso wie in Kellmünz. Nicht nur im Bereich der Schulen werde kontrolliert, sondern auch an anderen Stellen - wie der "Steige" in Illertissen. Die Laserpistole sei für diese Kontrollen besonders sinnvoll, nicht nur, weil sie sehr genau sei: "Bei Radarkontrollen erinnern sich die Verkehrssünder meist gar nicht mehr an den Verstoß, wenn sie nach vier Wochen den Brief bekommen. Dagegen lässt sich bei der Laserpistole der Verstoß gleich aufzeigen und die meisten der Ertappten sehen ihr Fehlverhalten gleich ein." Kontrolliert werde übrigens nicht nur zum Schulanfang, sondern das ganze Jahr über, sagt Polizeihauptmeister Marz.

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