Großbrand bei Wieland: Feuer richtet Schaden von fünf Millionen Euro an
Die Werksleitung von Wieland schätzt, dass das Feuer einen Schaden von fünf Millionen Euro angerichtet hat. Die durch den Brand zerstörte Galvanik-Halle ist immer noch nicht betretbar.
Der Sachschaden ist gewaltig: Rund fünf Millionen Euro kostet der Großbrand der vergangenen Nacht das Unternehmen Wieland. Doch das ist nur der Verlust an der Produktionseinrichtung, der weitere wirtschaftliche Schaden lässt sich noch nicht abschätzen. Das sagte am Mittwoch vor der Presse Werksleiter Eckhart Zimmermann. Die durch einen Brand zerstörte Halle ist derzeit noch nicht betretbar, es besteht Einsturzgefahr.
Wieland: Feuer ist unterm Strich glimpflich abgelaufen
Wann die Produktion in diesem Bereich wieder anlaufen kann, steht noch in den Sternen. Unter dem Strich sei dieses Feuer dennoch glimpflich abgelaufen, wie Wieland-Vorstandmitglied Ulrich Altstetter meint. Der Schaden an der Halle sei zwar hoch, doch weitere Produktionseinrichtungen wurden nicht in Mitleidenschaft gezogen. Das verhinderten neben dem Einsatz der Feuerwehren vor allem Brandwände, die nach der Renovierung der Halle 2007 zum Schutz der umliegenden Gebäude hochgezogen worden waren. Er lobte ausdrücklich das Engagement sämtlicher Helfer, die von Dienstagabend bis weit in den Morgen hinein im Einsatz waren.
Nach Angaben der Feuerwehr waren insgesamt 260 Frauen und Männer beteiligt, um das Feuer einerseits in den Griff zu bekommen und andererseits weitere Schäden zu verhindern. Neben Technischem Hilfswerk, Rotem Kreuz und der Polizei stellte die Feuerwehr mit 200 Mann das Gros der Kräfte. Nach der jüngsten Bilanz von heute Mittag erlitten sechs Wehrmänner Verletzungen, sie mussten vor allem wegen Rauchvergiftungen behandelt werden.
Um 19.15 Uhr schlug eine Brandmeldeanlage Alarm
Das Feuer war um 19.15 bemerkt worden, als eine Brandmeldeanlage Alarm schlug. Etwa gleichzeitig bemerkte ein Mitarbeiter der Galvanik-Abteilung Flammen. Danach lief eine gewaltige Alarmierungsmaschinerie an, denn allein das Stichwort "Industriebrand" bringt mehr Einsatzkräfte auf die Beine als ein gewöhnliches Feuer.
Eine Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden, sagte Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt. Der Verdacht, dass der Rauch möglicherweise mit Giftststoffen aus der Galvanik, speziell mit Cyanid belastet sei, habe sich nicht bestätigt. Sämtliche gemessenen Werte lagen unter der Nachweisgrenze, so Schmidt. Ein Übriges habe der Wind beigetragen. Der blies von Osten her, so dass die Schwaden nicht über die Stadt Vöhringen zogen, sondern in Richtung Auwald. Die angrenzenden baden-württembergischen Orte seien nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein ABC-Einsatzfahrzeug, das bei solchen Bränden routinemäßig eingesetzt werde, konnte bereits im Laufe des Abends Entwarnung geben. Zusätzlich wurde die Bevölkerung durch Warnmeldungen über verschiedene Radiostationen sowie durch Lautsprecherdurchsagen gewarnt, damit Fenster und Türen vorsichtshalber geschlossen werden.
Brand bei Wieland: Landeskriminalamt sucht nach der Ursache
Die Brandursache ist noch nicht bekannt. Ein Experte des Landeskriminalamtes wird seine Arbeit aufnehmen, sobald die betroffene Halle betreten werden kann.
Was die Produktionsausfälle betrifft: Die will das Unternehmen durch externe Dienstleister ausgleichen, wie Vorstandsmitglied Altstätter sagte. In diesem Teil der Fertigung werden verzinnte Metallbänder hergestellt, die für elektronische Bauteile Verwendung finden. Sie machen nach den Worten des Werksleiters aber nur einen geringen Anteil der Wieland-Fertigung aus: 300 von jährlich 400.000 Tonnen. AZ
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