Wenn Jesus an Lampenfieber leidet
Zum lebendigen Kreuzweg am Karfreitag werden Tausende Besucher erwartet. Der Hauptdarsteller könnte auf sie verzichten.
So richtig wohl fühlt sich Salvatore Tarantello bei seinem großen Auftritt noch immer nicht. Im Rampenlicht zu stehen, entspricht so gar nicht seinem Naturell. „Es macht mir panische Angst vor einer Menschenmenge aufzutreten. Das ist ein richtiges Kindheitstrauma von mir“, sagt Tarantello und lächelt nervös. Ganz sicher kann man sich nicht sein, ob er das ernst meint, oder nur kokettiert. Denn eigentlich wirkt der Italiener ganz entspannt. So oder so: Beim lebendigen Kreuzweg, der am Karfreitag durch Ulm und Neu-Ulm führt, wird Tarantello den Jesus mimen und sich vor Tausenden Zuschauern ans Kreuz hängen lassen. Schon zum zweiten Mal übernimmt er die Hauptrolle – im Jahr davor gab er noch den Räuber, der neben Jesus ans Kreuz geschlagen wird. Eigentlich kennt er die Situation also schon, aber an so viel Aufmerksamkeit, versichert er, gewöhne man sich eben nie.
„Eingebrockt“ hat ihm die Hauptrolle Nicola Albarino von der katholischen italienischen Gemeinde Ulm/Neu-Ulm. Er organisiert die Veranstaltung bereits zum 15. Mal. Die Tradition, den Kreuzweg am Karfreitag gemäß des Evangeliums nachzustellen, kennt Albarino aus seiner italienischen Heimat. Als Junge stand er am Straßenrand in Venosa, einem kleinen Ort in Süditalien und beobachtet das Treiben fasziniert. Bald spielte er selbst mit. Als er nach Deutschland einwanderte, wollte er den Brauch auch hier verwurzeln. Viele Jahre bedeutete dieser Wunsch für ihn ein „sogno nel cassetto“ – ein Traum in der Schublade. Geöffnet hat Albarino diese dann im Jahr 2002. Und hatte Erfolg.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.