"Wir müssen offen sein für die Anliegen der Menschen, die über 65 Jahre alt sind"

VonUrsula Katharina

Vöhringen Alte Menschen auf dem Abstellgleis? "Nicht in unserer Pfarrei", sagt entschieden Schwester Sandra Bürstlinger, die sich einer neuen Aufgabe verschrieben hat. Viele Jahre war sie Pflegedienstleiterin in den Caritas-Centren Vöhringen und Illertissen. Jetzt ist sie als Helferin der Seelsorge als Teilzeitkraft angestellt. Und wer die Ordensfrau kennt, weiß, sie ist eine Frau der Tat. Sie hat den "Arbeitskreis 65 plus" ins Leben gerufen, in dem sie sich mit einem siebenköpfigen Team um alte Menschen kümmert.

Nachdem sie ihre Tätigkeit als Pflegedienstleiterin aus Altersgründen aufgegeben hatte, bemühte sie sich um ein neues Betätigungsfeld, das zusammen mit Stadtpfarrer Dr. Joachim Seiler schnell gefunden war. "Wir waren der Ansicht, dass Altenarbeit auch bei uns Auftrieb braucht. Denn mit einem Altennachmittag im Jahr ist es nicht getan." Sieben Mitarbeiter fanden sich rasch. Sie treffen sich alle zwei Monate, um Programme zu erarbeiten. Zunächst war eine Bestandsaufnahme nötig. Die fiel jedoch recht erfreulich aus. Denn Frauenbund, KAB und Kolping halten ebenfalls Angebote für Senioren bereit. "An diesen Aktivitäten wollen wir auch nicht rütteln", erklärt Schwester Sandra, "aber wir wollen ergänzende Arbeit leisten." Fixpunkte sind und bleiben jedoch im Frühjahr der Seniorenfasching wie auch im Herbst der Altennachmittag. "Daran ändern wir nichts."

Neu ist, dass alle acht Wochen ein Gottesdienst im Caritas-Centrum Vöhringen stattfindet, der immer unter einem bestimmten Leitthema steht. Dann besuchen Mitarbeiter des neuen Arbeitskreises alte und behinderte Menschen, die aus ihren vier Wänden nicht mehr heraus können, entweder, weil keine Fahrmöglichkeit besteht oder weil ihre Gebrechlichkeit ihren Bewegungsraum eingeengt hat. Diese Mitarbeiter - drei an der Zahl - sind auch mit einer besonderen Aufgabe betraut. Sie bringen den Menschen die Heilige Kommunion ins Haus. Besucht werden aber nicht nur Menschen zu Hause, sondern auch die, die im Caritas-Centrum Vöhringen ihre Heimat gefunden haben.

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