Die neue Spange ist eine Entlastung für Babenhausen
Seit Oktober rollt ein Teil des Verkehrs um Babenhausen herum. Die "Spange" der B300 soll aber nur ein Etappenziel auf dem Weg zu einer Ortsumfahrung sein.
Seit Oktober rollt ein Teil des Verkehrs um Babenhausen herum. Damit ist zumindest ein Etappenziel erreicht. Denn schon vor zehn Jahren wurde der Bau einer Ortsumfahrung als Entlastung für die Durchgangsstraßen der Marktgemeinde angestoßen. In den Bundesverkehrswegeplan ist eine solche Umgehungsstraße aufgenommen worden, doch das Ziel ist noch nicht in Sicht. Immerhin wurde im Herbst 2022 die "Spange" der B300 im Westen Babenhausens für den Verkehr freigegeben.
Viele Autos und Lastwagen nutzen die neue Trasse seitdem, wenn sie von der B300 zur St2020, einen Zubringer zur A7-Anschlussstelle Illertissen, wollen oder umgekehrt. Babenhausens Bürgermeister Otto Göppel sprach bei einem kleinen Festakt zur Freigabe von einem "Meilenstein". Dass es geklappt hat, liegt auch an der Gemeinde selbst. Die hatte sich bei den Planungen im Vorfeld nämlich entschieden, die Baulast zu übernehmen. Bei dieser sogenannten Sonderbaulast bekommen Kommunen jeweils einen Zuschuss für die Maßnahme, die obendrein auf der Prioritätenliste nach oben klettert und bevorzugt behandelt wird.
Baukosten betragen knapp 4,5 Millionen Euro
Bei Vergabe lagen die kalkulierten Baukosten für den knapp über 800 Meter langen Abschnitt der Ortsumfahrung mit zwei Kreiseln im Süden und im Norden bei rund 4,5 Millionen Euro. 85 Prozent davon werden über Fördermittel abgedeckt. "Ohne diese Zuschüsse wäre der Bau nicht möglich gewesen", sagt Bürgermeister Göppel.
Bei den Bauarbeiten machte der Untergrund zu schaffen
In Babenhausen wurde neben der Entlastungsspange vom südlichen Kreisverkehr in Richtung Winterrieden ein Geh- und Radweg mit 418 Metern Länge gebaut, zudem wurde die S-Kurve der Staatsstraße in Richtung Oberroth, im Volksmund "Porschekurve" genannt, entschärft. Dass es letztlich über zehn Jahre gedauert hat, bis die Arbeiten abgeschlossen waren, lag unter anderem an zähen Verhandlungen über den Grund. Recht reibungslos ging der Bau selbst vonstatten.
Nur der Untergrund machte Probleme, zum Teil stießen die Arbeiter auf über vier Meter dicke Torfschichten, das Gelände musste mit tonnenweise Gestein verfüllt werden. Gutachten wurden erstellt, Ausgleichsflächen errichtet. Sogar ein Fledermaus-Monitoring wurde fällig, Experten dokumentieren Artenspektrum und Flugverhalten der Tiere.
Die Diskussion ist geschlossen.