Zahn um Zahn im Ulmer Training

VonPit Meier

Ulm Robin Benzing berichtet aus der Kabine der Ulmer Basketballer: "In der Halbzeit ist der Trainer laut geworden und nach dem Spiel auch." Immerhin hat die Gardinenpredigt von Mike Taylor zum ziemlich verkorksten Heimspiel gegen Bonn (79:87) ganz offensichtlich Wirkung gezeigt, denn in dieser Woche soll die Intensität im Training ungewöhnlich hoch gewesen sein. Leidtragender war Lee Humphrey, dem am Mittwoch vom Teamkollegen Rocky Trice ein Stück Zahn ausgeschlagen wurde. Was den Kapitän natürlich nicht daran hindert, beim Bundesliga-Derby in Ludwigsburg morgen um 20 Uhr aufzulaufen. Humphrey absolvierte die Übungseinheit sogar bis zum Ende und wehrte die Mitleidsbekundungen der Teamkollegen ab mit dem Hinweis darauf, dass er schließlich auch schon Eishockey gespielt hat.

Wenn der Kapitän in Ludwigsburg nicht zur Startformation gehört, dann liegt das nicht etwa an seiner Zahnlücke. Sondern daran, dass sein Konkurrent Trice sich von seiner Verletzung vollständig erholt hat. "Aber Rocky hat Lee den Zahn natürlich nicht ausgeschlagen, um selber wieder in die erste Fünf zu kommen", stellt Mike Taylor grinsend klar.

Gesetzt für die Anfangsformation ist Benzing, obwohl der Nationalspieler zugibt, bei der Weltmeisterschaft im Sommer in der Türkei an Selbstvertrauen verloren zu haben: "Aber ich habe mir meinen Glauben und meinen Willen erhalten." Und er hat gelernt aus ein paar misslungenen Auftritten in dieser Saison. "Ich schieße gerne", sagt Benzing: "Aber wenn die Bälle nicht fallen, dann muss ich eben mein Spiel ändern. Rebounds, Verteidigung, Blocks und Zug zum Korb: "Einfache Dinge, die mir und der Mannschaft helfen."

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