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Meine Region

Acht Meter Dampf fürs Ei

Eierfärberei Beham, Familie Beham
Foto: spieglersa

Nichts als heiße Luft. Zwölf Minuten darin – und das Gelbe vom Ei hat echte Beham-Qualität: wachsweich im Kern.

Inge Rothermel steht vor einem acht Meter langen Tunnel aus Stahl. Die Kochstraße ist das Herzstück der Produktion. „Unsere Ostereier werden nicht gekocht, sondern schonend im Dampf gegart“, erklärt sie, „und das macht die Beham-Eier so besonders.“

Jetzt, in der Hochsaison vor Ostern, dampft und rattert es von vier Uhr morgens an. Maschinen und Bänder stehen erst am Abend still. In Spitzenzeiten laufen hier täglich bis zu 200 000 Eier von Band. Inmitten Paletten mit rohen und gefärbten Eiern, Kochanlage, Färbestraßen und meterlangem Trocknungsband erzählt Inge Rothermel, wie mit Großvater Franz’ ursprünglichem Eierhandel im Niederbayerischen alles begann. Mitte der 50er-Jahre hat er daraus die Eierfärberei Beham aufgebaut und sich mit eigenen Maschinen zum Kochen und Färben größerer Mengen Eier spezialisiert.

Ihr Vater Wolfgang siedelte mit der 1976 gegründeten Eierfärberei im Augsburger Raum, 1981 dann der Umzug ins Gewerbegebiet in Thannhausen (Kreis Günzburg). Seitdem gibt es hier jedes Jahr von Januar bis Gründonnerstag bunte Beham-Eier am laufenden Band. Seit 2011 leitet Tochter Inge zusammen mit Ehemann Markus Rothermel die Geschäfte in Deutschlands ältester Eierfärberei. Neben dem Saisongeschäft der Eierfärberei betreibt das Paar noch eine Sportschule in München.

Genial verpackt

„Das Ei ist ein faszinierendes Lebensmittel. Eiweiß, wertvolle Vitamine, Mineralstoffe – alles drin, so einfach und genial verpackt“, schwärmt der Sportwissenschaftler vom Ei. „Ostern“, sagt seine Frau Inge und lacht, „beginnt bei uns schon vor Weihnachten.“ Im Herbst werden die Anlagen aufgebaut, nach Weihnachten kommen bereits die ersten Aufträge. Nach dem Osterdatum richte sich die Produktion. „Nach Neujahr starten wir zunächst mit einer Schicht, von Anfang Februar an bis Gründonnerstag wird täglich gefärbt.“ Die letzten Wochen vor Ostern sorgen bis zu 35 Mitarbeiter in Doppelschichten für den tagesfrischen Nachschub. „Wir kochen und färben nicht auf Vorrat“, betont die Beham-Chefin, daher gibt es bunte Eier im Fabrikverkauf immer ganz frisch direkt ab Produktion. „Unsere Rohware beziehen wir ausschließlich von ausgesuchten Lieferanten, die wir auch persönlich kennen“, erklärt die Eierexpertin. „Die gleichbleibend gute Koch- und Färbequalität und natürlich Frische der Eier ist uns wichtig.“

Neben Privatpersonen sind es vor allem Bäckereien und Metzgereien, Feinkostgeschäfte, Hofläden und Händler auf Wochenmärkten, die auf die bunten Beham-Eier schwören. Und der Kundenkreis wächst weiter über die Region hinaus. „Seit 2013 sind wir in München mit dem Eier-Mobil unterwegs.“ Der Familienbetrieb ist auch Lohnfärber – rund vierzig Prozent der Produktion wird von Eierhändlern aus Süddeutschland als Rohware zum Färben angeliefert und kunterbunt wieder abgeholt.

Viel Handarbeit

Im ganzen Prozess vom rohen bis zum bunten Osterei steckt viel sorgsame Handarbeit. Vom Kochen über das Färben und Trocknen bis hin zur Verpackung „wird jedes Ei mehrmals in die Hand genommen“, erklärt Inge Rothermel. Brucheier oder Eier mit ungleichmäßiger Farbe werden sofort aussortiert. Handverlesen, exakt auf Größe beziehungsweise Gewicht sortiert und auf die inneren Werte durchleuchtet, geht es in die Garanlage. Nach acht heißen Metern und einem kurzen Ausdampfen werden die Eier auf Wagen weiter zu den Färbestationen geschoben – und wieder handverlesen. Zwischen zwei farbgetränkten Walzen drehen und kullern die marmoriert-glänzenden Eier in Richtung Förderband. Die sechs Hausfarben Blau, Rot, Lila, Orange, Gelb und Grün sind speziell für Beham entwickelte reine Lebensmittelfarben. „Dass sie mit Alkohol versetzt sind, das riecht man in der ganzen Halle“, erklärt Inge Rothermel. Der mittlerweile EU weit standardisierte Trägerstoff Schellack lässt die Farben leuchten und die Eier glänzen – recht neu bei Beham ist der Einsatz von natürlichem Carnaubawachs, „damit färbt so gut wie nichts mehr auf das Weiße vom Ei durch.“ Weil Schellack aber schlechter trocknet als das ursprünglich verwendete Naturharz Kopal, lässt man den bunten Eiern auf einem 70 Meter langen Trocknungsband viel Zeit zum Trocknen.

Von einer Empore aus können auch Besucher dabei zusehen, wie die bunte Pracht in einer Viertelstunde durch die ganze Halle zieht. Inge Rothermel macht es immer wieder große Freude, Kindern, Schülern oder kleinen Gruppen auf Betriebsausflug von hier oben zu zeigen, wer dem Osterhasen seine Ware liefert: „Der Beham. Der Beham. Macht alle Eier bunt.“

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