Warum wir jeden Tag Abschied nehmen müssen
Versöhnung und Loslassen sind die Herausforderung der zweiten Lebenshälfte. Vortrag zum Thema Sterben bei der ökumenischen Hospizinitiative
Unter dem Titel „Sterbekunst – eine Ars Moriendi für unsere Zeit“ lud die Ökumenische Hospizinitiative Krumbach und Umgebung am Deutschen Hospiztag zu einem Vortrag ein. Neben zahlreichen Besuchern begrüßte die Vorsitzende Dr. Anneliese Hösch mit Waldemar Pisarski aus Augsburg einen Referenten, dessen berufliche Stationen als evangelischer Pfarrer, Supervisor, Gründer eines Zentrums für klinische Seelsorgeausbildung und theologischer Leiter der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Erwachsenenbildung in Bayern stets in Berührung mit dem Thema Sterben standen.
Einfühlend begann Pisarski seinen Vortrag mit einem kurzen Gedicht von Hilde Domin: „Es knospt unter den Blättern. Das nennen sie Herbst.“ Lange Zeit sei das Sterben bei uns tabuisiert gewesen. Er zeigte sich aber erstaunt, wie viel sich bei diesem Thema in den letzten Jahrzehnten zum Guten gewendet habe. Zwei Ärztinnen standen am Anfang dieser Entwicklung, nämlich Elisabeth Kübler-Ross und Cicela Saunders. „Von Kübler-Ross haben wir gelernt, Sterben zu lernen, Saunders gründete das erste Hospiz, ein Haus mit Gastfreundschaft für Sterbende“, erläuterte Pisarski. Er drückte seine Hochachtung vor den über 6000 ehrenamtlichen Mitarbeitern aus, die allein in Bayern in 140 Hospizvereinen tätig seien und Sterbende als „Fachleute für das Alltägliche“ begleiten. Seit den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts habe sich auch die palliative Medizin etabliert, deren Devise lautet: lindern, helfen, beistehen und trösten, oder „Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben“. In diese Richtung gehe auch das seit 2007 festgeschriebene Recht des Patienten auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung, kurz „SAPV“, das seit wenigen Wochen auch im Landkreis Günzburg durch den neu gegründeten „Palliativdienst Mittelschwaben“ ermöglicht wird.
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