"Industrie profitiert auf Kosten der Landwirtschaft"
Landkreis Den Teufel an die Wand malen mag Johann Wachter, der Kreisvorsitzende des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter aus Waltenhausen, schon lange nicht mehr: Die Situation bei den Milchbauern ist mittlerweile verheerend. Das bestätigt jetzt ein Bericht des Europäischen Rechnungshofs. Das Ergebnis: Das Quotensystem habe die Überschussproduktion zwar eingeschränkt. Gemessen an Aufnahmefähigkeit des Marktes sei aber immer noch zu viel Milch produziert worden. Die Rechnungsprüfer warnten, dass eine Abschaffung der Quote die Gefahr einer neuen Überproduktion berge. Und: Die Liberalisierung könnte dazu führen, dass Bauern in Gebirgsregionen oder anderen ungünstigen Standorten vom Markt verdrängt werden. Dieser Prozess hat durch den niedrigen Erzeugerpreis bereits eingesetzt. Er verschärft sich, wenn die Landwirte jetzt ihre Pacht zahlen müssen. Viele gehen finanziell vor die Hunde - oder wählen gar den Freitod, wie Wachter im Interview sagt.
Nach der Bundestagswahl ist es ruhig geworden um die Milchbauern. Resignieren sie?
Johann Wachter: Die Landwirte sitzen in einem Loch. Sie haben zum Teil die Situation erkannt. Viele sagen sich: Wir haben eine Krise, aber es wird schon irgendwie weitergehen. Im Klartext: Sie sagen sich, der Markt wird es regeln.
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