Mitarbeiter stellen Insolvenzantrag
So etwas kommt auch nicht alle Tage vor: Nicht ein Gläubiger oder das Finanzamt, sondern Mitarbeiter einer Firma aus Jettingen-Scheppach haben am Donnerstag vor dem Amtsgericht Neu-Ulm einen Insolvenzantrag gestellt.
Die Firma Siegel in Jettingen-Scheppach steckt in einer schweren Krise. Am Donnerstag stellten neun Mitarbeiter des Herstellers von Einkaufswagen, -körben und elektrischen Eingangsanlagen beim Amtsgericht Neu-Ulm einen Insolvenzantrag. Grund: Sie hätten seit Monaten kein Geld gesehen. Außerdem sei eine Vereinbarung bezüglich Lohn-und Gehaltszahlungen nicht eingehalten worden. Wie Direktor Dr. Bernt Münzenberg unserer Zeitung mitteilte, hat der Insolvenzrichter noch am selben Tag vorläufige Insolvenz angeordnet. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Geywitz vom Neu-Ulmer Anwaltsbüro Schneider bestimmt.
"Das haben wir nicht oft", sagte Amtsgerichts-Direktor Münzenberg. Damit meinte er die Tatsache, dass nicht eine Krankenkasse oder das Finanzamt Insolvenz eines Unternehmens beantragt haben, sondern dessen Beschäftigte. Neun von rund 225 Mitarbeitern waren es, die gestern beim zuständigen Amtsgericht Neu-Ulm aufkreuzten.
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