Korrekte Kunst, jetzt! Von Monika Gruber, Jim Knopf und dem Berlinale-Skandal
Plus Macht Monika Gruber gutes Kabarett? Ist es richtig, Jim Knopf zu verändern? Muss ein Eklat wie bei der Berlinale verhindert werden? Wäre doch schön, wenn sich das Gute und Richtige in der Kultur durchsetzen würde, oder?
Irgendwann, vielleicht noch gar nicht so lange, da war alles noch in Ordnung, oder? Da nahmen Kabarettisten aus eher linksliberaler Perspektive im Namen von Freiheit und Gleichheit und Aufklärung die Politik aufs Korn. Da thematisierten Künstlerinnen und Künstler etwa auch bei der Documenta das Leiden in der Welt da draußen und die Falschheit im Leben hier – und Politiker flanierten durch die Ausstellungen und lobten den notwendig kritischen Geist der Kultur. Und zeigte sich die Filmwelt auch noch bei den größten Galas vereint in der Solidarität mit all dem Leid aufseiten nur einer Partei eines aktuellen Krieges, „Stand with Ukraine“ – und alles applaudierte nicht nur während der Veranstaltung, sondern auch danach noch einmütig.
Von Winnetou bis Jim Knopf: Das muss doch in Ordnung gebracht werden, oder?
In solchen Zeiten der gegenwärtigen Ordnung konnte man sich doch noch schön Gedanken machen, was aus heutiger allein guter und richtiger Sicht in der aus vergangenen Zeiten stammenden Kultur eben noch nicht ganz gut und richtig war, und sei es in der Fantasie: Winnetou etwa, den Apachenhäuptling aus der Verzeichnung der so klischierten (Verzeihung:) „Indianer“ zu erretten.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Nicht so sehr irritierend die heutzutage überreiche Zahl derer,
die als „Künstler“ eingeordnet werden, sondern wie diese von
einem zahlreichen, oft überschwänglichen Publikum angenom-
men / gefeiert werden . . . . .
nun was mögen nun wohl die Woke Bloggerin ist auch sagen das die Gruber im linken Berlin ihren Prozess gewonnen hat ?? es lebe der Menschenverstand
Toller Kommentar der irgendwie aus der Zeit gefallen erscheint.
Denn die „ missionarische Hofnarren“ setzen die „Zeichen“ und „Symbole“ die ein politisches Establishment von ihnen erwartet. Sieht man sich die Budgets an, mit denen die Kulturstaatssekräterin oder die Familienministerin ihre „Hofbarren“ ausstatten können, ist doch völlig klar - „Wess Brott ich es, dass Lied ich sing“
Da wird von Oben herab in Gut und Böse eingeteilt. Und die Verantwortlichen wie Frau Roth, die zwar gemäß eigener Aussage die Türkei liebt, aber so etwas noch über ihr eigenes Land verlautbart hat, fühlen sich unangreifbar und allwissend. Die „Freiheit der Kunst“ ist keine mehr, wenn sie sich vom Staat abhängig macht, sich ihm unterwirft und alle die sich nicht auch abhängig machen lassen oder nicht unterwerfen wollen zu Nazis erklärt und flux mit dem Tod bedroht (Siehe Böhmermann). Und so können im Namen des Guten und Schönen Panzer für die Ukraine gefordert, oder E-Autofabriken blockiert oder eben Juden als menschenfressende Soldadeska dargestellt werden. Die Kritik daran wird dann von anderen „Hofnarren“ niedergetrampelt oder mit lautstarken Angstkampagnen übertönt.
Es ist richtig: „Damals“ „nahmen Kabarettisten aus eher linksliberaler Perspektive im Namen von Freiheit und Gleichheit und Aufklärung die Politik aufs Korn.“ Heute richtet sich die Kunst nicht mehr nach Oben, sondern nach Unten.
Sehr toller Kommentar, Danke dafür! Gerade der Satz, dass sich die freie Gesellschaft gerade darin beweist, dass Künstler*innen alles sagen dürfen, und darin, dass sie dann auch Kritik auszuhalten haben. Künstler denken "dann halt auch irgendwie rum", und das müssen sie auch dürfen, egal wessen Partei sie damit ergreifen.