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Ulm
21.12.2018

Premiere im Theater Ulm: Die Braut des Wahnsinns

Eine Braut, die sich was traut – den frisch angetrauten Gatten ermorden zum Beispiel: Koloratursopran Maryna Zubko zeigt in der Titelrolle der „Lucia di Lammermoor“ eine großartige Leistung.
Foto: Martin Kaufhold

Donizettis „Lucia di Lammermoor“ wird auch in Ulm zur Oper der Luxusklasse – und ist für Regisseur Ansgar Haag eine erfolgreiche Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Eine junge Sängerin ragt aus dem Ensemble heraus.

Ein wichtiger Tipp für Schottlandreisende: Wenn in einem Schloss der Schlachtraum gleich neben dem Ballsaal liegt, ist mit den Bewohnern nicht zu spaßen. In so einer schaurigen Szenerie spielt Ansgar Haags Inszenierung von Gaetano Donizettis tragischer Oper „Lucia di Lammermoor“ am Theater Ulm. Ein Opernabend aus einem Guss, emotional packend, musikalisch furios – dazu eine junge Solistin, die mit ihrer Stimme dem Wahnsinn Flügel verleiht.

Für den Regisseur ist diese „Lucia di Lammermoor“ eine Rückkehr: Haag war bis 2006 Intendant am Theater Ulm, das damals noch Ulmer Theater hieß. Danach wechselte er in die gleiche Funktion am Staatstheater Meiningen, wo er noch immer tätig ist. Dort war diese „Lucia“ auch zuerst zu sehen – und ein Erfolg. Keine Selbstverständlichkeit: Denn das Publikum in der thüringischen Provinz, überwiegend Touristen und Kulturausflügler aus Bayern, schätzt für gewöhnlich eher die deutsche (Spät-)Romantik, vor allem die beiden Richards, Wagner und Strauss. Die italienische Belcanto-Oper, eher Feierstunde virtuosen Schöngesangs als erschütterndes Musikdrama, hat es da schwer.

In "Lucia di Lammermoor" tun sich menschliche Abgründe auf

Die 1835 uraufgeführte „Lucia di Lammermoor“ ist freilich weit mehr als nur solistisches Schaulaufen. In diesem auf einem Roman von Walter Scott beruhenden Werk um Liebe, Verrat und Tod in den schottischen Lowlands tun sich psychologische Abgründe auf. Sie arbeitet Haag mit seinem Ensemble präzise heraus, ohne an der Substanz des Werkes zu rühren. Er und sein Team (Bühne: Christian Rinke; Kostüme: Renate Schmitzer) verlegen die Handlung optisch vom 16. Jahrhundert in die Weimarer Republik, das Schloss ist ein verfallenes Stadtpalais, durch das die Kriegsheimkehrer im Soldatenmantel marschieren. Es ist eine Welt der Männer, in der das Glück einer Frau wenig zählt. Kein Wunder, dass Lucia zur Horror-Braut wird.

Die Story der Oper erinnert ein bisschen an „Romeo und Julia“, nachgewürzt mit einer Prise Spuk und einer ordentlichen Ladung Wahnsinn. Lucia Ashton liebt Edgardo, einen Spross des verfeindeten Ravenswood-Clans. Doch, unterstützt durch Lügen und Intrigen, wird sie von ihrem Bruder Enrico dazu gebracht, dessen Verbündeten Arturo zu heiraten, was natürlich Edgardo wütend macht. Doch bevor er sich mit Enrico duellieren kann, tötet Lucia ihren ungeliebten Ehemann und singt, bevor auch sie und Edgardo dahinscheiden, die berühmte Wahnsinnsarie („Il dolce suono“) – geschaffen für große Diven der Bühne.

Sopran Maryna Zubko hat im Theater Ulm ihr erstes festes Engagement

Ulm hat allerdings keine Callas, keine Gruberova, keine Netrebko, keine Damrau, sondern Maryna Zubko. Die Ukrainerin legte erst im Sommer ihr Gesangsexamen ab und trat danach in der Münsterstadt ihr erstes festes Engagement an. Beim Vorsingen hatte sie Intendant Kay Metzger so überzeugt, dass er ihr gleich die Lucia anvertraute. Und die junge Solistin belohnt diesen Mut bei der Premiere mit einer exzellenten Darbietung: emotional differenziert, sanft in den leisen Tönen, klar in den Koloraturen. Der Wahnsinn klingt bei ihr wie süße Verzückung, besonders wenn sie zum Finale der berühmten Arie in den Dialog mit der Glasharmonika tritt. Was an sich schon ein Ereignis ist, denn das in der Originalpartitur vorgesehene Instrument wird zumeist durch eine Flöte ersetzt. In Ulm kommt ein rechts von der Bühne postiertes, sogenanntes Verrophon (gespielt von Sebastian Reckert) zum Einsatz, das aus senkrecht stehenden Glasröhren besteht, die mit nassen Fingern wie klingende Weingläser gespielt werden.

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Musikalisch ist das, was das Theater Ulm bei „Lucia di Lammermoor“ aufbietet, Luxusklasse. Das Philharmonische Orchester unter der Leitung von Generalmusikdirektor Timo Handschuh folgt den Solisten aufmerksam und lotet das gesamte Farbspektrum der Partitur brillant aus – von sanftester Trauer bis zum militärischen Schwung. Und neben „Lucia“ Zubko zeigen auch der Chor und die Solisten ihre Qualität, vor allem Joska Lehtinen als Edgardo, Dae-Hee Shin als Enrico und Erik Rousi als Bidibent.

Eine gelungene Rückkehr für Ansgar Haag, ein starker Auftritt für das neu zusammengestellte Opernensemble – vor allem für Maryna Zubko, die schon während der Vorstellung immer wieder Bravo-Rufe erhielt. Großer Applaus.

Wieder am 22., 28. und 30. Dezember im Großen Haus. Es folgen weitere Vorstellungen bis Mitte Februar.

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