Mit dem Snowdance Festival endet in Landsberg eine Ära
Das Snowdance Festival in Landsberg ging zu Ende. Am letzten Tag gab der Festivalleiter bekannt, wohin das Independent-Filmfest ziehen wird.
Seit 2014 fand in Landsberg jährlich das Indie-Filmfestival Snowdance statt und zog bekannte Namen der Branche wie Til Schweiger oder Nora Tschirner in die Lechstadt. Damit ist nun Schluss: Bei der feierlichen Preisverleihung am Samstagabend im Stadttheater nannte Festival-Chef Tom Bohn die Gründe für den Abschied und verriet, wo das Film-Event künftig über die Bühne gehen soll.
Der „Tatort“-Regisseur machte in erster Linie die strenge bayerische Corona-Politik für den Umzug verantwortlich und nannte als Beispiel die kurzfristige Absage der Weihnachtsmärkte im Dezember. „Wenn so etwas mit uns passiert, dann ist Snowdance Geschichte“, sagte Bohn, der in Landsberg lebt. Außerdem seien Sponsoren abgesprungen, wofür er Verständnis äußerte. Bohn kündigte an, dass Essen (Nordrhein-Westfalen) der neue Snowdance-Standort sein soll – eine Stadt mit einem Einzugsgebiet von fünf Millionen Menschen. Landsberg würden er und sein Team „im Herzen behalten“.
Gezeigt wurden auf dem Snowdance Festival 14 Spiel- und Dokumentationsfilme
Nachdem das Festival 2021 nur online stattgefunden hatte, wurde es nun als „Hybrid-Veranstaltung“ ausgetragen: Cineasten konnten sich die Filme live im Stadttheater oder über eine Mediathek anschauen. Laut Bohn wurden insgesamt 304 Beiträge aus 40 Ländern eingereicht. Gezeigt wurden 14 Spiel- und Dokumentationsfilme sowie 24 Kurzfilme. Wegen der Pandemie konnten nur drei der sieben Preisträger ihre Auszeichnungen persönlich entgegennehmen. Ingvar Kenne (beste Regie für „The Land“) war eigens aus Australien angereist. Den vom Landsberger Tagblatt gesponserten und mit 1000 Euro dotierten Award für die beste Dokumentation gewann die Doku „Barrikade“, die sich mit der Besetzung des Dannenröder Forstes in Hessen befasst.
Mitbegründer von Snowdance ist Schauspieler Heiner Lauterbach, der lange Schirmherr war und sich 2018 aus Termingründen zurückzog. Nach ihm ist der Ehrenpreis benannt. Tom Bohn überreichte die Auszeichnung an Alexandra Lutzenberger, Redaktionsleiterin des Landsberger Tagblatts, und bedankte sich für die „tolle Unterstützung“ in den vergangenen Jahren.
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